Predigten
Alles auf IHN setzen
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 32. Sonntag im Jahreskreis B
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, ein Pfarrer unseres Bistums hat in einem offenen Brief unlängst beklagt, dass die wachsende Beschäftigung der Kirche mit ihren Strukturen eine Art Übersprungshandlung sei. Man weicht der eigentlichen Frage aus, wie man heute noch von Gott sprechen kann.
Teil der Familie Gottes
Predigt von Pfarrer Daigeler zu Allerheiligen B
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, wir stehen im Herbst. Blätter fallen, vieles in der Natur vergeht oder stirbt ab. Und mitten darin feiert die Kirche ein österliches Fest: Allerheiligen. Das Fest ist ein Bekenntnis zur Auferstehung und zum ewigen Leben. Das ist die Mitte unseres christlichen Glaubens: Jesus ist für uns gestorben und auferstanden. Wer ihm glaubt, der findet Leben selbst im Tod. Ohne diesen Glauben gibt es kein Christsein.
"Höre!"
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 31. Sonntag im Jahreskreis B
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, nachdem es am vergangenen Sonntag im Evangelium um das rechte Sehen ging, geht es heute um das Hören. Von der menschlichen Entwicklung ist es eigentlich umgekehrt. Schon im Mutterleib nimmt das ungeborene Kind ununterbrochen verschiedene Geräusche wahr. Vor allem hört es dem Herzschlag seiner Mutter, aber auch die Stimme der Mutter. Nach der Geburt können die Babys die helle Stimme der Mutter eindeutig von anderen Frauenstimmen unterscheiden, weil sie die vertraute Klangmelodie der Sprache kennen. Darum fühlt sich das Kind sicher, wenn die Mutter mit ihm spricht. Ein Gottesgeschenk, wenn ein Kind von seiner Mutter angenommen wird und so gestärkt ins Leben hineinwachsen darf. Aber auch bei einem schwerkranken Menschen oder bei einem Sterbenden dringen die Töne vertrauter Menschen über die Ohren noch bis in die Seele. Darum ist es wertvoll bei einem Kranken oder Sterbenden zu sein, mit ihm sprechen und zu beten.
Lehre uns das rechte Sehen
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 30. Sonntag im Jahreskreis B
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, Sehen ist für uns ein wichtiger Sinn. Mit den Augen erschließen wir uns einen Gutteil unserer Welt. Wer schlecht oder gar nicht sieht, erfährt oft in seinem Alltag Einschränkungen. Das ist wohl unbestritten, dennoch möchte ich fragen: Wie geht das eigentlich Sehen? Ist das nur ein körperlicher Vorgang, bei dem sich mit Hilfe des Lichtes Dinge auf unserer Netzhaut wiederspiegeln?
Treuer Dienst
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 29. Sonntag im Jahreskreis B
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Liebe Brüder und Schwestern im Herrn, in manchen innerkirchlichen Diskussionen ist die Rede von „denen, da oben“, von der „Amtskirche“… Andere kritisieren das, was sie als „klerikale Macht“ wahrnehmen oder bezeichnen. Natürlich wird unter diesen nicht näher definierten Begriffen Verschiedenes verstanden oder missverstanden. In den meisten Fällen geht es im Kern darum, dass man sich nicht von anderen darüber Vorschriften machen lassen will, wie der Glaube auszulegen sei – auch nicht von einem Papst, einem Bischof oder einem Priester. Wir leben ja in einer Epoche, in der Normen oder Regeln nicht mehr „einfach“ deshalb gelten, weil sie von der zuständigen Instanz erlassen wurden. Sofern das jemals so war, heute ist es nicht mehr so. Das ließe sich an Gesetzen und staatlichen Vorschriften, und das lässt sich noch deutlicher an kirchlichen Geboten zeigen.
Die Sehnsucht nach Gott wecken
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 28. Sonntag im Jahreskreis B
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, in verschiedenen Heiligenbiographien begegnet uns das heutige Evangelium als Zitat. Menschen lesen von dem jungen Mann, der auf der Suche nach dem guten Leben, nach dem ewigen Leben ist. Und sie finden sich in diesem Evangelium wieder. Junge Menschen suchen nach ihrem Weg. Dazu sind sie oft bereit große Herausforderungen und Opfer zu bringen. Sie wollen etwas bewegen, etwas verändern. Sind noch nicht so abgeklärt, „vernünftig“ oder gar träge, dass sie sagen: „Das hat doch eh keinen Wert…“
Liebe und Treue wagen
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 27. Sonntag im Jahreskreis B
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, dass es herausfordernd ist, wenn zwei Menschen ein Leben lang zusammenhalten wollen, liegt auf der Hand. Ein Blick genügt. Und die Fragen im heutigen Evangelium belegen, dass das nicht neu und früher auch nicht besser war. Dass es aber möglich ist, eine Ehe ein Leben lang zu leben, bezeugen die Ehepaare unter uns, die teilweise bereits 50 oder 60 Jahre zusammengehalten haben in guten und in schweren Tagen.
Den ganzen Christus hören und ihm folgen
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 26. Sonntag im Jahreskreis B
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, „follow the science“, lautet ein Schlachtruf in der sogenannten Klima-Krise. Auch in anderen Krisen wird dieser Ruf laut: Man solle doch „einfach“ der Wissenschaft folgen… Nur wird dabei oft übersehen, dass „die“ Wissenschaft kein monolithischer Block ist. Es gibt ja verschiedene Wissenschaftsfelder und zudem unterschiedliche Methoden innerhalb der einzelnen Bereiche. Das ist keine Kritik. Im Gegenteil, der menschliche Geist und wissenschaftliches Forschen haben uns große Errungenschaften gebracht. Aber jede Forschung bietet jeweils nur einen „Baustein“ eines ungleich größeren Ganzen an. Jeder redliche Wissenschaftler wird das auch zugeben. Es gibt nicht so etwas wie eine „Weltformel“, mit der ein Problem gänzlich oder gar alle Probleme gelöst werden können. Es gibt stets Aspekte einer Herausforderung, die übersehen oder zu wenig gewichtet werden. Das ist menschlich. Darum wäre die Anerkennung unserer Grenzen, auch der Grenzen unseres Könnens und Verstehens ein guter Einstieg für gelingenden Dialog, für das gemeinsame Suchen nach Lösungen, für die Überwindung von Spaltungen…
Verstehen wollen - glauben können
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 25. Sonntag im Jahreskreis B
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, „durch Erniedrigung und Folter wollen wir ihn prüfen … und seine Widerstandskraft auf die Probe stellen“. Diese harte Drohung hörten wir in der Ersten Lesung. Das Weisheitsbuch schildert, wie Menschen jemanden zum Schweigen bringen wollen, der unbequem ist, der Handlungsweisen hinterfragt, der an Gott erinnert. Menschen herabzusetzen oder gar zu bedrohen, ist leider keine Sache der damaligen Zeit. Es ist erschreckend aktuell.
Mein Entscheidung für Christus ist gefragt
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 24. Sonntag im Jahreskreis B
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, zu den Erscheinungen unserer Zeit gehört es, dass Vieles an Wohlstand, Freiheit und Rechten als selbstverständlich genommen wird. So als wären sie immer und einfach da. Dass Freiheit nur da ist, wo Menschen verantwortlich damit umgehen. Dass Rechte nur da sind, wo sie verteidigt und für die Schwachen geschützt werden… All das scheint denen, die in Frieden und Wohlstand hineingeboren wurden, als einfach gegeben. Ähnliches kann man auch in Glaubensdingen beobachten. „An irgendwas glaubt doch jeder… Das muss jeder selbst entscheiden… Das ist doch Privatsache…“ Das sind gängige Schlagworte. Dass aber der Glaube nur dort ist, wo er verkündet wird, wo Menschen sich, ihre Kraft und Zeit dafür einsetzen. Dass der Glaube nur dort ist, wo Menschen sich aus ganzem Herzen dafür entscheiden… Das scheint manchem – selbst in der Kirche – in Vergessenheit geraten zu sein.
Neu auf Gott hören lernen
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 23. Sonntag im Jahreskreis B
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, das heutige Evangelium erzählt uns, wie Jesus einen Taubstummen heilt. Jesus öffnet ihm Ohren und Mund. Dazu berührt er den Menschen und sagt: „Effata – öffne dich!“ Der Evangelist Markus hat uns das aramäische Wort überliefert, das Jesus in seiner Muttersprache gesprochen hat. So führt er uns in jenen Augenblick hinein. Es ist nicht nur eine Geschichte aus früherer Zeit, letztlich etwas Fernes oder Vergangenes. Auch hier und heute tut Jesus dasselbe auf neue Weise immer wieder. Wenn ein Kind oder ein Erwachsener getauft wird, berührt ihn der Priester oder Diakon in Jesu Namen und sagt dazu: „Effata – öffne dich!“
Göttliche und menschliche Gebote
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 22. Sonntag im Jahreskreis B
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, das heutige Evangelium wirft unter anderem die Frage nach der Verpflichtung bzw. des Verpflichtungsgrades von Regeln auf. Hier geht es offenkundig um religiöse Reinigungsvorschriften. Uns mag die Frage möglicherweise belanglos erscheinen. Wir kennen diese speziellen Regeln nicht mehr. Dennoch ist die tieferliegende Grundsatzfrage zu jeder Zeit bedeutsam. Wie finden wir Gewissheit darüber, was zu gelten hat, was zu tun oder zu lassen ist?