Pilgerziel Altenmünster
Seliger Liborius Wagner
Geboren am 5. Dezember 1593 in Mühlhausen, Thüringen
Gestorben am 9. Dezember 1631 in Schonungen, Bayern
Seliggesprochen am 24. März 1974 in Rom (Papst Paul VI.)
Gedenktag des Seligen am 9. Dezember
Im Martyrologium Romanum heißt es:
Am 9. Dezember 1631 wurde in Mainberg bei Schonungen am Main zu Tode gefoltert der heilige Priester und Märtyrer Liborius Wagner, 38 J., geboren in Mühlhausen, Thüringen, in streng protestantischer Familie, der, nach seinem Studium, 1621 sich erfolglos bewarb um eine Lehrerstelle in Mühlhausen, dann begann Theologie zu studieren in Würzburg, dann konvertierte bei den Jesuiten. 1625 empfing er die Priesterweihe in Würzburg. 1626 wurde er Pfarrer in Altenmünster bei Schweinfurt. 1631 wurde er von schwedischen Soldaten nach Mainberg bei Schonungen verschleppt, erfolglos aufgefordert dem katholischen Glauben abzuschwören und ist dort nach fünftägiger Folter als Märtyrer gestorben. Sein Leichnam wurde in den Main geworfen und erst nach Monaten von Fischern aufgefunden und geborgen. Seine Gebeine ruhen in der Pfarrkirche von Heidenfeld im Kreis Schweinfurt.
Lebensbeschreibung
Seine Herkunft
Liborius Wagner wird am 5. Dezember 1593 im thüringischen Mühlhausen geboren. Sein Vater ist Schneidermeister, Nebenerwerbslandwirt sowie zeitweilig Zunftobermeister und Ratsherr. Der 5. Dezember ist der Tauftag des kleinen Liborius, dem ersten Kind der Familie Wagner, die streng nach protestantischem Bekenntnis lebt.
Mühlhausen hatte sich früh (1542) der Lehre der Reformatoren angeschlossen. Thomas Müntzer, Heinrich Pfeiffer und andere hatten für die „neue Lehre“ gepredigt. Kaum 20 Jahre später gab es in Wagners Vaterstadt keine katholische Kirche mehr.
Zunächst geht Wagner in die Lateinschule in Mühlhausen. Mit 19 Jahren nimmt er das Studium der Philosophie (artes liberales) in Leipzig auf. Für dessen Finanzierung sucht Liborius den Rat der Stadt Mühlhausen um Unterstützung an. Dem Schreiben legt er ein selbst verfasstes Heilig-Geist-Gedicht bei. In Auslegung dieses Gebetes sprach Bischof Dr. Paul-Werner Scheele über den Seligen von einem Leben „in der Gegenwart des Geistes“. Gottes Heiligem Geist vertraut der junge Liborius sein Leben, noch nicht wissend, wohin dieser ihn führen würde, mit dem folgenden Wort an:
„Bist Du mein Führer, so geb ich mein Segel furchtlos den Winden.
Bist Du mein Führer, so fürcht‘ ich nicht die Wogen des Meeres, noch des Sturmes rasende Wut.
Bist Du mein Führer, so wird mein gesichertes Boot die rettende Küste erreichen.“
Sein Ringen um Glaube und Kirche
Zu diesem Zeitpunkt ist Wagner überzeugter Anhänger der lutherischen Lehre. Seine Studien führen ihn nach Gotha und schließlich nach Straßburg. Als Magister kehrt er in seine Vaterstadt zurück. Erfolglos bewirbt er sich um eine Lehrerstelle.
Es folgen drei stille Jahre, die Liborius Wagner in seinem Elternhaus zubringt. Er widmet sich offensichtlich intensiv Fragen des Glaubens. Sein Ringen wühlt ihn bis in die innerste Seele auf. Immer stärker bohrt der Zweifel an der Lehre Luthers, am Glauben seiner Eltern und seiner ganzen Vaterstadt.
Wagner entschließt sich zum Studium der Theologie. Ohne sein Ziel bei seinem Abschied zu verraten, geht er dazu 1622 an die durch Fürstbischof Julius Echter (1545-1617) wieder begründete Universität Würzburg. Sie stellt zu dieser Zeit ein wichtiges Zentrum der katholischen Reform dar.
Durch die geistliche Begleitung der Jesuiten kann Wagner letzte Zweifel überwinden. Offensichtlich begegnet er glaubwürdigen Zeugen des „alten Glaubens“. 1623 wagt er den mutigen Schritt und bittet um die Aufnahme in die katholische Kirche. Um die Bedeutung dieser Gewissensentscheidung zu ermessen, ist zu bedenken, auf welche Verbindungen zu seiner Herkunft und Familie er in dieser zerstrittenen Zeit nun verzichten musste.
Sein Wirken als Priester
Er bittet um Aufnahme ins Priesterseminar. Durch seinen Magister in Philosophie ist sein Studium verkürzt. Am Karsamstag des Jahres 1625, im Alter von 32 Jahren, empfängt Liborius Wagner in Würzburg die Priesterweihe. Zuerst wirkt er als Kaplan in Hardheim im Odenwald, das damals zum Bistum Würzburg gehört.
Ein Jahr später (1626) wird er Pfarrer von Altenmünster mit der Filiale Sulzdorf, nordöstlich von Schweinfurt gelegen. Die Gegend ist konfessionell gespalten; der Pfarrort Altenmünster ist mehrheitlich evangelisch, die Filiale Sulzdorf mehrheitlich katholisch.
Als Pfarrer bemüht sich Liborius Wagner in einer Zeit religiöser Zerstrittenheit und Verwirrung um den menschlichen Ausgleich und um die Klarheit des Glaubens. Eifrig wirkt er als Seelsorger. Aus den erhaltenen Dokumenten geht hervor, wie er um jede Seele ringt, wie mühevoll sich aber auch das Leben des Pfarrers gestaltet – pastoral und wirtschaftlich. Konflikte sind unausweichlich. Die weltlichen Gesetze der Zeit sehen vor, dass sich alle Bewohner des Ortes von Wagner taufen und trauen lassen müssen; nach kirchlichem Recht darf er Andersgläubiger aber nicht in geweihter Erde bestatten. In gläubiger Geduld trägt der Pfarrer dieses Kreuz.
Sein Blutzeugnis
Bereits 1618 war der Dreißigjährige Krieg ausgebrochen. 1631 war der Schwedenkönig Gustav Adolf nach einem Sieg über Feldmarschall Tilly auf dem Vormarsch. Zwar sichert Gustav Adolf den Katholiken zu, dass sie ihrer Kirche treu bleiben dürfen, doch viele der angeworbenen Soldaten sind von Hass gegen alles Katholische so erfüllt, dass Priestermorde keine Seltenheit darstellen. Von Mord, Brand und Verwüstung ist der Weg der Truppen gezeichnet.
Als die schwedische Armee in Franken einrückt, flieht Pfarrer Liborius Wagner in das fünf Kilometer entfernte Reichmannshausen. Im Schulhaus findet er ein Versteck. So kann er zumindest in der Nähe seiner Gläubigen bleiben. Beim Versuch, persönliche Dinge aus seinem Pfarrhaus zu holen, wird man auf ihn aufmerksam. Er wird von protestantischen Soldaten gefangen genommen.
An ein Pferd gebunden verschleppen sie ihn auf die Burg Mainberg bei Schonungen. Vier Tage lang wird der Schlosshof Schauplatz frivoler Szenen und furchtbarer Grausamkeiten. Die Soldaten wollen den verhassten Pfarrer zum Abfall vom Glauben zwingen.
Doch Liborius Wagner bleibt standhaft. Mehrfach antwortet er seinen Schergen: „Ich lebe, leide und sterbe päpstlich-katholisch.“ Wie er in seinem Gebet Jahre zu vor schrieb: Unter Führung des Heiligen Geistes „fürcht‘ ich nicht die Wogen des Meeres, noch des Sturmes rasende Wut“. Selbst rasende Wut und unbeschreibliche Qualen können die Standhaftigkeit des Altenmünsterer Pfarrers nicht brechen.
Schließlich führen ihn seine Henker nach Schonungen ans Mainufer. Einer ersticht den Gottesmann. Am Abend des 9. Dezember 1631 stirbt Liborius Wagner nach fünf Tagen grausamer Folter den Märtyrertod. Sein entblößter Leichnam wird in den Main geworfen.
Des uralten Glaubens neuer Zeuge
Nach mehreren Monaten wird der unverweste Leichnam von Fischern geborgen und zunächst auf den Mainwiesen bestattet. Doch bald bergen ihn die Augustinerchorherren vom Stift Heidenfeld südlich von Schweinfurt. Seit 1637 befanden sich die Reliquien in der Klosterkirche. Nach deren Abbruch in Folge der Säkularisation wurden sie 1804 in die Pfarrkirche übertragen.
Nicht nur sein toter Leib hat das Ufer erreicht. Seine Seele hat unter Führung des Heiligen Geistes „die rettende Küste erreicht“, wie es Liborius erbeten hatte. Diese Gewissheit ist die Grundlage seiner Verehrung als Märtyrer. So schrieben die Chorherren auf seinen Grabstein: „Des uralten Glaubens neuer Zeuge“.
Die Wirrungen der Zeiten verzögerten die kirchliche Anerkennung seines Blutzeugnisses. Doch am 24. März 1974 wird Liborius Wagner von Papst Paul VI. im Petersdom seliggesprochen. Eine große Gruppe von Pilgern aus dem Bistum Würzburg nimmt unter der Leitung von Bischof Josef Stangl an den Feierlichkeiten in Rom teil. Dabei sprach der Heilige Vater, dass „wir alle den neuen Seligen als Beispiel christlicher Stärke und Schützer unseres christlichen Glaubens in steter Treue zur Kirche Christi haben dürfen“. Seine Verehrung dürfe aber nicht „Grund zur Polemik und zur Anklage“ bieten, sondern solle vielmehr eine „Einladung zur Versöhnung und zum Geiste der Brüderlichkeit“ sein. Seine Freude über die Seligsprechung Liborius Wagner verband der Papst mit dem Wunsch, dass sie für die Erneuerung des christlichen Glaubens fruchtbar werde.
Predigt von Papst Paul VI. am 24. März 1974 im Wortlaut:
http://www.vatican.va/content/paul-vi/de/homilies/1974/documents/hf_p-vi_hom_19740324.html
Gewiss ist das Blutzeugnis des Seligen eine Herausforderung. Wie soll man es in unserer Zeit deuten? Der Heilige Vater sprach davon, dass es nicht zur „Anklage“ werden dürfe. Die Opfer der Wirren der Nachreformationszeit aufzurechnen, ist ein nutzloses Unterfangen.
So fragen wir uns, was ist – positiv gewendet – das Bleibende und Ermutigende am Lebenszeugnis Liborius Wagners? Zunächst lädt uns der Selige ein, in den Fragen und Wirrungen der Zeit mutig dem durch den christlichen Glauben gereiften Gewissen zu folgen. Er hat um seine Glaubensentscheidung gerungen. Er hat sie in theologischen Studien zu begründen gesucht und gelernt. Unerschrocken ist er dann für den Glauben eingetreten, wie ihn Schrift und Tradition bezeugen. Doch erschöpft sich das Glaubenszeugnis nicht im Individuellen. Wagner hat seiner, unserer Kirche die Treue gehalten, in ihrer konkreten Gestalt. Nicht weil sie perfekt oder ohne Makel wäre, sondern weil sie Christi Geschenk an uns ist, weil Glaube stets eine konkrete Ausdrucksform benötigt. Oder wie es unser Heiliger Vater, Papst Franziskus, ausdrückte, man „versteht einen Christen ohne die Kirche nicht“. Es sei, sagte er in Rückgriff auf Worte Pauls VI., eine „absurde Dichotomie [Zweiteilung], Christus ohne die Kirche zu lieben; Christus anzuhören, nicht aber die Kirche“. Die Kirche hat Liborius geliebt. Ihr hat er gedient als Priester und Pfarrer von Altenmünster. Gerade der Leidensweg des Seligen ermutigt uns ebenso eindringlich um die Einheit aller zu beten, die auf Christi Namen getauft sind, um die Einheit in Wahrheit und Liebe und um die Einheit in der Kirche. Schließlich erinnerte der Heilige Vater bei der Seligsprechung an einen weiteren, höchst aktuellen Aspekt in der Biographie des Seligen. Liborius Wagner war ein gebildeter Mensch. Auch mit Hilfe seiner akademischen Bildung durchdrang er Glaube und Theologie. Seinem Glauben liegt eine geistlich errungene, aber auch theologisch begründete Entscheidung zugrunde. So steht er für die Vereinbarkeit und gegenseitige Ergänzung von Glaube und Vernunft. Möge der selige Liborius Wagner unserer Pfarreiengemeinschaft und allen Pilgern ein mächtiger Fürsprecher sein, um in dieser Zeit die Freude des katholischen Glaubens neu zu entdecken, um für die Einheit in der weltumspannenden Gemeinschaft der Kirche zu wirken, um den Glauben der Apostel begründet und verständlich weiterzusagen und in der Liebe des Heiligen Geistes unser eigenes Leben zu gestalten.
Gebete und Lieder
Allmächtiger, ewiger Gott, du sammelst und bewahrst, was zerstreut ist, lass auf die Fürbitte des seligen Märtyrer Liborius alle, die du durch eine Taufe geheiligt hast, auch verbunden sein in der Einheit des Glaubens und durch das Band der Liebe. Darum bitten wir durch Christus.
Tagesgebet am 9. Dezember
Liborius Wagner Lied
- Selger Liborius, treu hast du gegeben, einst deiner Kirche, deinem Herrn das Leben.
Laß uns dein Erbe hüten hier in Franken, dir immer danken. - Selger Liborius, eine die Entzweiten, stärk unsern Glauben in verworrnen Zeiten.
Laß uns als Christen stehen stets zusammen, in seinem Namen. - Selger Liborius, nun im Licht des Herren. Bitt für uns alle, die dich dankbar ehren.
Laß uns bezeugen Christus hier auf Erden, einst selig werden.
Text: Pfarrer Msgr. Edgar Hilpert (1931-2010), 1974; Melodie: "Dank sei dir, Vater, für das ew‘ge Leben" (GL 484)
Weitere Liborius Wagner Lieder:
- Liborius Wagner, sei gegrüßt, der du bei Gott im Himmel bist!
Erfleh von Gottes Heiligkeit uns die ersehnte Einigkeit.
Refr. Hilf uns in diesem Erdental, dass wir durch Gottes Gnad' und Wahl zum Himmel kommen allzumal. - Aus deiner Heimat gingst du fort, getrieben durch des Geistes Wort.
Erfleh auch uns des Geistes Gnad', der dich zur Kirch geführet hat. - Als Pfarrer in recht schwerer Zeit ertrugst du manches bitt're Leid.
Erfleh den Priestern uns'rer Zeit Demut, Geduld und Heiligkeit. - Zuletzt noch hat der Rotte Wut von dir gefordert selbst dein Blut.
Erfleh im Unrecht uns'rer Zeit den Menschen auch Beharrlichkeit. - Den Vater bitt' am Himmelsthron und seinen eingebor'nen Sohn;
den Heil'gen Geist, der dich geführt, bitt', dass er unser Herz berührt.
Text: Pfarrer Msgr. Edgar Hilpert (1931-2010); Melodie: "Ihr Freunde Gottes allzugleich" (GL 542)
- Glückseliger Liborius, treu ging den Kreuzweg einst dein Fuß. Jetzt sei in Gottes Herrlichkeit uns Erdenpilgern hilfsbereit.
O Martyrer Liborius, erwid're unsern Pilgergruß, wenn Treue sich bewähren muss! - Mit heißem Herzen suchtest du die Wahrtheit und die Seelenruh. Du fandest in der Kirche sie, die, ach, geschmäht wir wie noch nie.
O Martyrer Liborius, erwid're unsern Pilgergruß, wenn sich das Herz entscheiden muss! - Als Herold stark in Gottes Reich, als guter Hirte herzensweich, für Seelenangst und Lebensnot brachst Hungernden du mild das Brot.
O Martyrer Liborius, erwid're unsern Pilgergruß, wenn Liebe sich bewähren muss! - Vom Feind gefangen und beraubt, am Leib geschändet wie am Haupt, verhöhnt, gefoltert, scharf verhört, bliebst du im Glauben ungestört.
O Martyrer Liborius, erwid're unsern Pilgergruß, wenn Glaube sich bewähren muss! - Die Rotte brachte dich zu Tod. Doch in der allergrößten Not schlug heil'ger Hoffnung voll dein Herz, entstieg der Geist ihm himmelwärts.
O Martyrer Liborius, erwid're unsern Pilgergruß, wenn unsre Seele scheiden muss! - Dein Leib, gekleidet nur mit Blut, verblieb nicht in des Maines Flut. Was unverweslich war an dir, kostbar Vermächtnis, hüten wir.
O Martyrer Liborius, zu dir eilt unser stiller Gruß, auch wenn die Zunge schweigen muss. - Du starbest durch das bitt're Leid der tief gespalt'nen Christenheit. Dürft helfen doch dein teures Blut, dies Leid zu wenden, friedlich, gut.
O Martyrer Liborius, erwirke einen Gottesgruß, dem Einheit, Friede folgen muss.
Text: Herkunft unbekannt; Melodie: "Ihr Freunde Gottes allzugleich" (GL 542)
- Wo am Main die Saaten reifen liegt ein stilles Priestergrab. Drinnen ruht Liborius Wagner, der sein Blut für Christus gab.
Thüringen ist seine Heimat, dort begann sein Lebenslauf; doch das Suchen nach der Wahrheit führte ihn landab, landauf. - Jugendlich, geführt vom Geiste findet er zur Kirche heim. Ganz erfüllt vom wahren Glauben will er Priester, Opfer sein.
Der Pfarrei von Altenmünster sollt' er Priester sein und Hirt. Viel Geduld und Glaubenseifer dort von ihm gefordert wird. - Schrecklich sind der Schweden Kriege, schlimmer noch des Irrglaub's Tat; denn von einigen Landesleuten wird verfolgt er ohne Gnad'.
Auf dem Schloß von Mainberg oben währt die Marter Tag und Nacht. Er bekennt: Ich bleib katholisch, tobt auch der Soldaten Macht. - Grausam sinnt die rohe Herde stets auch neue Qual und Pein bis die dunklen Mainesfluten hüllen seinen Leichnam ein.
Doch nach einem langen Winter gibt heraus den Leib der Main, dass ein neuer Frühling werde, wollte er ein Saatkorn sein. - Martyrer im Glorienscheine, lös die Wirrnis dieser Zeit, dass als Brüder wir und Schwestern seien unserem Haupt geeint.
Denn, so sprach beim Abendmahle Jesus als sein Testament: Seid geeint und liebt euch alle, dass mich diese Welt erkennt. - Seliger Liborius Wagner, steh der Kirche Christi bei, dass sie neue Zeugen finde und die Wahrheit mache frei.
Hör uns, Christus, Heil der Sünder, für die ganze Kirche flehn, dass doch alle Menschen mögen deiner Liebe Wunder sehn.
Text: Herkunft unbekannt; Melodie: "Singt dem König Freudenpsalmen" (GL 280)
Liborius-Wagner-Besinnungspfad
„Antiquissimae fidei novus martyr“, so schrieben die Augustiner-Chorherren vom Kloster Heidenfeld auf den Grabstein, den sie für Liborius Wagner in ihrer Kirche anbrachten, wo sie ihn 1661, also dreißig Jahre nach seinem Märtyrertod, umbetteten.Zu Deutsch heißt dieser Satz: „Des uralten Glaubens neuer Zeuge“. Das ist auch das Anliegen des Liborius-Wagner-Besinnungspfades, der am Samstag, den 23. Mai 2020, in Altenmünster eingeweiht wurde. Es geht um die Frage, was hat uns dieser Glaubenszeuge, der vor bald 400 Jahren lebte, heute noch zu sagen.
Der Weg will auf den Seligen hinweisen, der in Altenmünster und Sulzdorf Pfarrer war von 1626 bis zu seinem Tod 1631. Hier verkündete er das Evangelium, hier teilte er das Leben mit den Menschen in den schwierigen Zeiten des Dreißigjährigen Krieges, hier in der Kirche, um die nun der Besinnungspfad läuft, feierte er die Sakramente.
Gemeinsam mit der Marktgemeinde Stadtlauringen, die als Bauherr die Last der praktischen Verantwortung getragen hat, konnte die Pfarreiengemeinschaft hier einen Impuls zum Nachdenken über den Glaubenszeugen setzen. Neben den beiden größeren Tafeln am Weg zur Kirche, die über die Lebensgeschichte von Liborius Wagner informieren, laden sechs, kleinere Tafeln, die um das Gotteshaus führen, ein, sich mit Eigenschaften dieses Seligen zu beschäftigen. Sein „Mut zum Aufbruch“ in Neues und Unbekanntes, seine Freiheit der Glaubens- und Gewissensentscheidung, sein Bemühen um Einheit, „Ausgleich und Versöhnung“ sowie seine Bereitschaft zur Ganzhingabe werfen Fragen für unser heutiges Leben als Christen auf. Sie wollen einen altehrwürdigen Glaubenszeugen neu erschließen.
Audio Willkommen auf dem Liborius-Wagner-Besinnungspfad
Audio zur Tafel 1. Mut und Aufbruch
Audio zur Tafel 2. Ringen und Standfestigkeit
Audio zur Tafel 3. Treue und Dienst
Audio zur Tafel 4. Ausgleich und Versöhnung
Audio zur Tafel 5. Glaube und Freiheit
Audio zur Tafel 6. Saatkorn und Frucht
Link zum Eintrag im Wallfahrtsportal Bistum Würzburg
Die Texte stammen von Pfarrer Dr. Eugen Daigeler, für die praktische Durchführung waren Bürgermeister Friedel Heckenlauer und Planer Winfried Höhne verantwortlich. Finanziell zum Projekt beigetragen haben: Amt für Ländliche Entwicklung, Markt Stadtlauringen, Diözese Würzburg, Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen, Kirchenstiftung Altenmünster sowie Einzelspender.
Film
Film: Liborius Wagner - Ein Kämpfer seiner Zeit, für religiöse Toleranz, Glaubens- und Meinungsfreiheit
Monatlicher Gebetstag
Seit dem Jahr 2014 halten wir an jedem ersten Donnerstag im Monat den Priesterdonnerstag als Monatswallfahrt. Mit dem darauffolgenden Herz-Jesu-Freitag und Herz-Mariae-Samstag bildet er vielerorts ein monatliches Triduum. Der Gottesdienst fand bis Frühjahr 2019 in der Pilgerhofkirche statt und wird inzwischen in der Pfarrkirche von Altenmünster gefeiert.
Am Priesterdonnerstag wird besonders für die Heiligung der Priester und um die Weckung von Priesterberufungen, aber auch allgemein für geistliche Berufungen gebetet. Die Gläubigen bringen dieses Anliegen vor Gott und unterstützen mit ihrem Gebet den unverzichtbaren priesterlichen Dienst. Dazu bauen wir auf die Fürsprache des seligen Liborius Wagner.
Wir laden Mitbeter herzlich zur Teilnahme an der Monatswallfahrt ein.
An jedem ersten Donnerstag im Monat:
ab 17.30 Uhr stille eucharistische Anbetung, Beichtgelegenheit und Rosenkranz
18.30 Uhr Heilige Messe
Am Samstag nach Christi Himmelfahrt findet in jedem Jahr eine Sternwallfahrt nach Altenmünster statt. Fußpilger aus Nachbarorten und aus den Gemeindeteilen unserer Pfarreiengemeinschaft kommen an den Wallfahrtsort und feiern gemeinsam die Heilige Messe.
Mit besonderer Festlichkeit wird der Gedenktag des Seligen am 9. Dezember jeden Jahres mit einem Hochamt begangen.
Pilgergruppen sind in Altenmünster herzlich willkommen.
Ziel der Pilger ist vor allem die Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt, in der Wagner als Pfarrer wirkte, das Evangelium verkündete und die Sakramente spendete. Sie wurde im Laufe der Geschichte mehrfach umgebaut. Markant ist der Kirchturm im frühgotischen Stil. Das Gotteshaus birgt eine Reliquie des seligen Liborius Wagner im Altar. Hinzu kommen zwei Darstellungen des Seligen sowie eine Bronzetafel mit einer Reliquie des heiligen Bischofs Liborius von Le Mans.
Um die Pfarrkirche geht seit 2020 der Liborius-Wagner-Besinnungspfad.
Neben der Pfarrkirche steht das historische Pfarrhaus, in dem Pfarrer Liborius Wagner lebte.
Von Altenmünster nach Sulzdorf geht der sogenannte Pfaffensteg. Diesen Weg ging Liborius Wagner regelmäßig, um den Gläubigen in Sulzdorf die Sakramente zu spenden. Den Weg entlang sind 14 Kreuzwegstationen aufgestellt, die zum Gebet einladen (Fußweg ca. 45 Minuten).
Kontakt für Besucher und Pilger
Wenn Sie für Ihre Pilgergruppe eine Begrüßung oder einen geistlichen Impuls wünschen, nehmen Sie bitte Kontakt mit Pfarrer Dr. Eugen Daigeler im Pfarramt Stadtlauringen auf:
09724 / 516
eugen.daigeler (at) bistum-wuerzburg.de
Wir stellen den Pilgern gerne Texte für Messfeiern und Andachten zur Verehrung des seligen Liborius Wagner zur Verfügung.