Predigten
Kleine und große Gesten
Predigt von Pfarrer Daigeler zum Palmsonntag C
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, immer wieder heißt es, der Glaube sei weltfremd. Die Worte der Bibel oder der Kirche seien lebensfremd… Man müsse sie daher der Zeit oder der „Lebenswirklichkeit“ anpassen… Wenn wir am heutigen Palmsonntag in einem großen Bogen den Weg Jesu sehen – angefangen von seinem bejubelten Einzug in Jerusalem bis hin zu seinem Tod am Kreuz, dann meine ich, hier sind wir ganz nah dran am Leben der Menschen und der Welt, wie es in Wirklichkeit ist. All diese Worte und Ereignisse sprechen eine zeitlose Wahrheit über Menschen und über Gott aus.
"Komm, heraus!"
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 5. Fastensonntag - Lesejahr A
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, am Grab eines lieben Menschen zu stehen, erschüttert uns. Es ist der Verlust, die Ohnmacht, aber auch das Bewusstwerden der eigenen Vergänglichkeit. All diese Aspekte finden sich in der Trauer. Im Evangelium begegnet uns eine herzliche Szene. Jesus weint am Grab eines Freundes. Lazarus ist gestorben, seine beiden Schwestern tragen sowohl ihre Trauer als auch ihre Fragen an Jesus heran: „Wärst du hier gewesen, wäre mein Bruder nicht gestorben…“
Das rechte Sehen lernen
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 4. Fastensonntag - Lesejahr A
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, unsere Welt ist zweifellos voller Bilder und Eindrücke. Inzwischen fast unabhängig vom Alter schauen wir beispielsweise mehrfach am Tag auf das Handy, um Fotos und Informationen zu sehen. Unter den verschiedenen Sinnen, mit denen wir die Welt wahrnehmen, ist das Sehen zwar nicht der einzige, doch offenbar der stärkste Impuls. Wir trauen zumeist dem, was wir sehen. Selbst wenn wir manchmal besser „unseren Augen nicht trauen“ sollten…
Das Geschenk der Taufe neu entdecken
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 3. Fastensonntag – Lesejahr A
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, viele Bestandteile der Fastenzeit kommen aus der Taufvorbereitung der frühen Kirche. Das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis wurden den Taufbewerbern überreicht, damit sie diese auswendig lernten. Es war klar, dass es Christsein nur gibt, wenn man um die Grundlagen des Glaubens weiß, dass Gott Schöpfer und Erlöser ist, dass Jesus uns durch sein Sterben und Auferstehen das ewige Leben erworben hat, dass der Heilige Geist uns zur Gemeinschaft der Kirche formen will. Ebenso wichtig war das rechte Beten, darum das Gebet, das Jesus selbst seine Jünger gelehrt hat.
Das Geschenk des Aufatmens
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 2. Fastensonntag C
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, wer kennt das nicht, die Sehnsucht nach Ruhe und Frieden…? Frei sein von Sorgen. Der Aufstieg auf einen Berg, von dem auch das heutige Evangelium erzählt, ist ein sprechendes Bild. Irgendwie kann man sich auf dem Gipfel über die Alltagssorgen erheben. Man hat den größeren Überblick, die weite Sicht, das Aufatmen ohne den Staub und den Lärm der Welt…
Unsere Mühe ist nicht vergeblich
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 8. Sonntag im Jahreskreis C
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, beim ersten Hören scheint das Bildwort Jesu überzogen. Einen „Balken im eigenen Auge“, den wird doch jeder bemerken. Mag sein. Aber wie steht es um die eigentliche Aussage? Sind wir nicht tatsächlich im Urteil über andere oft strenger als über uns selbst?
Getragen in meiner Schwachheit
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 7. Sonntag im Jahreskreis C
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, „zuerst kommt das Irdische, dann das Überirdische“, schreibt der heilige Paulus. Wir haben es in der Zweiten Lesung gehört. Natürlich kann man erklären, dass der Apostel hier gegen eine Vergeistigung des Glaubens, gegen spirituelle Übertreibungen predigt und den Glauben der Korinther gleichsam „erden“ will. Aber die Heilige Schrift ist ja nicht bloß ein historisches Dokument, das Geschichten von früher erzählt. Sie richtet sich ebenso an uns. Heute will uns Gottes Wort ansprechen.
Zuspruch und Anspruch
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 6. Sonntag im Jahreskreis C
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, ich denke, dass jeder mit unterschiedlichen Motivationen zum Gottesdienst kommt. Der eine kommt, weil für ihn der sonntägliche Kirchgang fester Bestandteil seiner Frömmigkeit ist. Ein anderer kommt, weil er sich innerlich sagt: „Heute wäre das gut.“ Vielleicht ist jemand anderes einfach da, weil für einen lieben Menschen das Gebetsgedenken der Messe ist. Und es gibt noch andere Motivationen.
"Auf dein Wort hin"
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 5. Sonntag im Jahreskreis C
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, wenn wir beispielsweise einem Kind versuchen zu erklären, warum es richtig ist, an Gott zu glauben, dann wird oft gesagt: Es ist gut, dass „da oben“ jemand auf dich aufpasst. Gott, eine Art „höhere Macht“, die es gut mit uns meint und gleichsam die Hand dazwischen hält, bevor mir etwas passiert… Oder wenn ein Bekannter über den Austritt aus der Kirche nachdenkt, dann werden ihm auch kirchliche Verantwortungsträger sagen, dass die Kirche doch so viele Sinnvolles und Gutes tut: Krankenhäuser, Kindergärten, soziale Einrichtungen…
Das Unerwartete erwarten
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 4. Sonntag im Jahreskreis C
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, nach nur sieben Sekunden haben wir uns ein Bild gemacht, wenn wir mit jemandem in Kontakt treten. Nur sieben Sekunden entscheiden über Erfolg oder Misserfolg, sagen Imageberater. Sie beraten Menschen, damit sie mit ihrem ersten Eindruck punkten etwa in einem Bewerbungsgespräch. Sieben Sekunden ist nicht viel. Dann habe ich schon einen Eindruck vom anderen, der nurmehr schwer zu ändern ist.
Einheit suchen, Einheit wagen
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 3. Sonntag im Jahreskreis C
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, ein wichtiger Bestandteil des Neuen Testaments sind die Briefe des heiligen Paulus. Als Missionar war er unterwegs im damaligen Römischen Reich, besonders in Kleinasien (also in der heutigen Türkei) und in Griechenland. An verschiedenen Orten gründete der Apostel christliche Gemeinden, an anderen stärkte er die Menschen, die bereits von Jesus gehört hatten, im Glauben. Dabei weist Paulus auf die Herzmitte des Glaubens hin: Jesus ist für unsere Sünden gestorben und er ist auferstanden.
Zeichen, das zum Glauben führt
Predigt von Pfarrer Daigeler zum 2. Sonntag im Jahreskreis C
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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, wir verwenden das Wort „Wunder“ in verschiedenen Zusammenhängen. Etwas ist „wunderbar“ für uns, wenn es uns besondere Freude bereitet. „Ein Wunder, dass ich noch rechtzeitig angekommen bin“, sagen wir, wenn etwas knapp zuging und wir überrascht bzw. froh sind, dass alles dennoch gut ging… Es liegt auf der Hand, dass der Begriff „Wunder“ im biblischen Sinn etwas Größeres benennt. Dabei sind die Autoren des Neuen Testaments durchaus sparsam mit diesem Wort. Der Evangelist Johannes spricht viel häufiger von „Zeichen“ (semeion), die Jesus wirkt.