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Predigt von Pfarrer Daigeler zum 18. Sonntag im Jahreskreis B

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Liebe Schwestern und Brüder im Herrn, mit einer Gruppe von Ministranten aus unserem pastoralen Raum war ich in der vergangenen Woche in Rom. Die Wallfahrt von 50.000 Ministranten stand unter dem Motto: „Mit dir!“

Die zwei Worte sind aus der Berufungserzählung des Propheten Jesaja genommen. Papst Franziskus bezeichnete sie als das „Programm Gottes“. Auf verschiedene Weise hören wir immer wieder diese ermutigende Zusage Gottes: „Ich bin mit dir.“ Man kann auch den Gottesnamen JHWH so übersetzen. Wir haben in der Ersten Lesung vom Volk Israel gehört. Gott hat es aus der Sklaverei befreit. Dazu hat er seinen Knecht Mose berufen und ihm seinen Namen genannt: „Ich bin der Ich bin da.“ Das bedeutet ja, ich bin mit dir. In der Menschwerdung Gottes ist diese Zusage greifbar geworden. Jesus ist das fleischgewordene Versprechen Gottes: Ich bin mit dir. Was für ein Geschenk! Was für ein Grund zur Freude, dass wir diese Frohe Botschaft kennen.

Die Menschen merken das, wenn Jesus spricht, wenn sie bei ihm sind. Darum suchen sie instinktiv seine Nähe. Wir haben es eben im Evangelium gehört, wie die Menschen Jesus suchen. Und wie könnte es bei uns anders sein? Wir brauchen seine Nähe im täglichen Gebet, in seinem Wort, in der Mitfeier der Sonntagsmesse, in der Gemeinschaft seiner Kirche. Wer seine Zusage kennt: „Ich bin mit dir“, der will auch mit ihm sein.

Das ist ebenso wichtig wie das tägliche Brot. Darum sagt Jesus: „Ich bin das Brot, das vom Himmel herab gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird leben.“ In der Feier der Heiligen Messe wird das konkret. Jesus schenkt sich uns als Brot des Lebens. Wir erfahren leibhaft, dass er mit uns ist, wenn wir seinen Leib empfangen und essen dürfen. Darum lebt die Kirche wahrhaft aus der Eucharistie. Nur wenn er wahrhaft mit uns und wir mit ihm sind, können wir seine Freunde sein, können wir Christen sein.

Und wenn wir mit ihm sind, dann sind wir immer auch miteinander. Die heilige Kommunion schafft mit dem Herrn und mit allen Gliedern seines Leibes. Der Papst hat uns auf dem Petersplatz aufgefordert, dass wir uns das Programm Gottes zu eigen machen. Wenn ER mit uns ist, müssen wir auch mit dem Nächsten sein, auch mit dem, der mir fremd ist oder mit dem ich mich schwer tue. Das Wort ist also Zusage und Auftrag zugleich. Damit wir dessen gewiss bleiben und so miteinander umgehen, hat uns der Herr das Brot des Himmels, die heilige Kommunion geschenkt: Er mit uns und wir mit ihm und miteinander. Amen.

04.08.2024, Pfarrer Dr. Eugen Daigeler

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