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Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen – Am Pfingstmontag, 16. Mai, brach eine Pilgergruppe aus der Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen auf in die Ewige Stadt. Aus Anlass des außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit wollten die Gläubigen die Gräber der Apostelfürsten Petrus und Paulus besuchen.

So ging die Reise über Südtirol, wo man in Kloster Neustift bei Brixen die heilige Messe feierte, nach Süden. Im Bus stimmte man sich betend und singend ein und Pfarrer Daigeler trug einige Impulse zum Thema Barmherzigkeit vor. Eine weitere Station auf dem Pilgerweg war Orvieto, wo in der Kathedrale ein Korporale (Altartuch) verehrt wird, auf dem Blutstropfen aus einem eucharistischen Wunder zu sehen sind. In der Krypta feierte man gemeinsam die Eucharistie.

Erster großer Höhepunkt in Rom war die Teilnahme an der Audienz mit Papst Franziskus. Unter den mehr als 40.000 Teilnehmern fielen die 44 Pilger aus Stadtlauringen zwar nicht sehr auf, waren aber Teil einer herzlichen und gläubigen Gemeinschaft um den Nachfolger des heiligen Petrus. Nach der Messfeier in der Kirche des Weltjugendtagskreuzes betrachtete man die Spuren des antiken Rom. Über das Kapitol ging es zum Forum Romanum und ins Kolosseum. Den ersten Tag in der Ewigen Stadt rundete eine abendliche Stadtrundfahrt ab.

Im Heiligen Jahr werden in den vier Patriarchalbasiliken Heilige Pforten geöffnet, deren Durchschreiten Ausdruck eines geistlichen Neubeginns sein soll. Mit Hilfe des Erbarmens Gottes und des Fürbittgebets der Kirche richtet sich der Christ neu auf den Herrn aus, um aus der Lebensgemeinschaft mit Christus selbst Zeuge seiner Barmherzigkeit zu sein. Dies wurde bewusst beim Besuch einer der vier Basiliken, Santa Maria Maggiore, der bedeutendsten Marienkirche Rom. Hier beteten die Pilger vor dem Gnadenbild Maria Salus populi Romani, das Papst Franziskus gleich nach seiner Wahl besucht hatte. Weiter bestand die Möglichkeit das Sakrament der Versöhnung zu empfangen.

Nach einem kurzen Blick auf die prachtvollen Mosaiken Santa Prassede ging es zu den St. Sebastianskatakomben, die an die ungezählten Frauen und Männer erinnern, die mit ihrem Leben für Christus Zeugnis gegeben haben. Das Grab des Völkerapostels war das nächste Ziel, wo die Wallfahrer in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern ihr Glaubensbekenntnis erneuerten. Danach besuchte man ebenso den Ort des Martyriums des heiligen Paulus bei der Abtei Tre Fontane.

Ein besonderer Höhepunkt war die Frühmesse im Petersdom. Am Altar über dem Grab des heiligen Papstes Johannes Paul II. feierte die Pilgergruppe die heilige Eucharistie. Zuvor hatte man singend die Heilige Pforte durchschritten mit dem Liedruf zum Jubeljahr: „Misericordes sicut pater – Barmherzig wie der Vater". Mit der Kirche auf dem Lateran sahen die Wallfahrer die vierte Patriarchalbasilika und deren bedeutende Taufkapelle (Baptisterium).

Der heilige Philipp Neri, der die Seelsorge in Rom und darüber hinaus im 16. Jahrhundert erneuerte, gilt als Erfinder der „7-Kirchen-Wallfahrt". Neben den vier Hauptkirchen und der Sebastiansbasilika gehören dazu die Kirchen Santa Croce in Gerusalemme und San Lorenzo fuori le mure, welche am Nachmittag auf dem Programm standen. Passend zum Freitag betrachteten die Pilger bei den Kreuzreliquien, welche die Kaiserin Helena nach Santa Croce verbracht hatte, betend das Leiden und Sterben Christi. Am Grab des heiligen Laurentius hinterließen die Pilger als Ausdruck ihres Gebets eines der gelben Pilgertücher, welche die Gruppe kenntlich machte. Vor der Kirche besuchte man ein Denkmal für Papst Pius XII., der den Stadtteil von San Lorenzo nach einem Bombenangriff 1943 umgehend besucht hatte und durch dessen Vermittlung Rom kampflos von den deutschen Besatzern geräumt wurde.

Nach einem Morgengebet am Grab des heiligen Philipp Neri feierte man am vierten Tag in der deutschen Pfarrkirche Santa Maria dell' Animadie heilige Messe. Anschließend genossen die Pilger in Kleingruppe die Schönheit der römischen Altstadt wie die Piazza Navona, Pantheon, San Ignazio, Trevibrunnen und Spanische Treppe. Ein italienisches Eis durfte bei sommerlichem Wetter natürlich nicht fehlen. Den Tag schloss das gemeinsame Abendgebet im deutschen Kolleg „Campo Santo" im Schatten des Petersdoms.

Am Dreifaltigkeitssonntag ging es zurück in Richtung Heimat. Zuvor feierte die Pilgergruppe die Messe im Päpstlichen Collegio Urbano und blickte vom Gianicolo-Hügel noch einmal über Rom. Auf der Heimreise wurde im Bus gebetet, gesungen und gelacht. Nach einer Übernachtung am Gardasee brachten die Pilger ihren Dank für die schönen Tage, für die Gemeinschaft und für die Bestärkung im christlichen Glauben zur Gnadenmutter bei der heiligen Messe in der Wallfahrtskirche Maria Locherboden. Froh und ermutigt kamen die Pilger am frühen Montagabend wieder in Stadtlauringen an.

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