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Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen – „Was ist denn fair?“ so fragen uns die philippinischen Frauen. Diese Frage lädt uns ein zum Weltgebetstag 2017 - und zum Nachdenken über Gerechtigkeit. Ein alters- und konfessionsgemischtes Team hat die Gebetsordnung erarbeitet, die am Freitag, den 3. März 2017 rund um den Globus wandert und in über 100 Ländern der Erde den Inselstaat aus Südostasien in den Mittelpunkt stellt. Auch in unserer Pfarreiengemeinschaft haben in Stadtlauringen und in Altenmünster Weltgebetstags-Gottesdienste stattgefunden.

Die Philippinen bestehen aus 7.107 Inseln und liegen im Pazifischen Ozean. Artenreiche Ökosysteme begeistern jedes Jahr Millionen Urlauber. Durch die geografische Lage sind die Philippinen jedoch stark vom Klimawandel betroffen: Taifune, Vulkanausbrüche und Erdbeben sind häufig stattfindende Naturkatastrophen.

Die Inselgruppe zeichnet sich durch eine Vielfalt an Völkern, Kulturen und Sprachen aus, 80% der Bevölkerung sind römisch-katholisch. Trotz des Reichtums an Bodenschätzen herrscht eine krasse soziale Ungleichheit, nur Wenige der 100 Millionen Einwohner profitieren vom wirtschaftlichen Wachstum. Auf der Suche nach Perspektiven zieht es viele Filipinas und Filipinos in die Metropolregion Manila oder sie wandern ins Ausland ab. Die Überweisungen in die Heimat sichern zwar den Familien das Überleben, doch viele Frauen zahlen dafür einen hohen Preis: ausbeuterische Arbeitsverhältnisse, körperliche und sexuelle Gewalt.

Mit Merlyn, Celia und Editha kommen beim Weltgebetstag 2017 drei fikitve Frauen zu Wort, deren Geschichten auf wahren Fakten beruhen. Ihre Geschichten stehen im Kontrast zum biblischen Gleichnis der Arbeiter im Weinberg (Mt. 20, 1-16). Als Gegenmodell zur Profit – orientierten Konsumgesellschaft sehen sie auch die indigene Tradition des Dagyaw oder Bayanihan: Alle arbeiten gemeinsam und teilen die Ernte. Reis ist das wichtigste Grundnahrungsmittel und hat eine lange Tradition. Reis prägt gesellschaftliches Leben und den sozialen Umgang zwischen den Menschen. Die philippinischen Frauen laden uns ein, unseren eigenen Kreis zu öffnen und ihren Geschichten Raum zu geben. Dadurch wird auch unsere Welt ein bischen bunter, so wie im diesjährigen Titelbild von Rowena Apol Laxamana-Sta. Rosa.

Der Weltgebetstag der philippinischen Christinnen ermutigt zum Einsatz für eine gerechte Welt. Ein Zeichen dafür sind die Kollekten der Gottesdienste in Deutschland, die Frauen- und Mädchenprojekte weltweit unterstützen. Die Kollekte aus dem Gottesdiensten in Altenmünster kommt dem Projekt:“mabuhay“ des Bambergers Norbert Engel zu Gute, der sich für die Kinderhilfe auf den Philippinen engagiert. Die Kollekte aus dem Gottesdienst in Stadtlauringen fließt in die philippinische Projektarbeit.

Nach dem Gottesdienst bestand die Möglichkeit zu Begegnung und Austausch: in Stadtlauringen trafen sich die Frauen im Roncallihaus, in Altenmünster im Pilgerhof. In Stadtlauringen haben zum ersten Mal in den Jahren der Weltgebetstagsarbeit Männer der Kolpingsfamilie die anschließende Verpflegung mit Tee und Kaffee übernommen.

Ein herzliches Dankeschön gilt Jakob Keller, der den Stadtlauringer Gottesdienst musikalisch mitgestaltet hat. Ein großes Lob geht an die beiden Weltgebetstags-Teams für die gute Vorbereitung und gelungene Durchführung der schönen Wortgottesdienste, sowie die anschließende Verpflegung mit süßen und pikanten Köstlichkeiten.

M. Erhard

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