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Spannender Zeitzeugenabend in Altenmünster zum Liborius-Wagner-Jubiläumsjahr

Bereits die Abendmesse in der Pfarrkirche von Altenmünster war sehr gut besucht. Bewusst begann der Erinnerungsabend an die Seligsprechung von Liborius Wagner im Jahr 1974 in der Kirche, in der der Glaubenszeuge als Priester in den Jahren 1626 bis zu seinem gewaltsamen Tod 1631 gewirkt hat. Darauf wies Pfarrer Eugen Daigeler in seiner Begrüßung bei der Messfeier hin. In einer kurzen Predigt verglich er ausgehend von der Lesung Liborius Wagner mit dem Propheten Jona. "Christlicher Glaube bedeutet immer auch Bereitschaft zu Umkehr und Neuanfang. Liborius hat das nicht nur gepredigt, sondern selbst gelebt, darum ist sein Zeugnis bis heute wertvoll."

Nach dem Gottesdienst versammelten sich gut 60 interessierte Zuhörer im Dorfgemeinschaftshaus "Alte Schule". Sie waren aus verschiedenen Orten des pastoralen Raums Schweinfurter Oberland gekommen, der den Seligen als Patron gewählt hat. Den Einstieg in den überaus spannenden und interessanten Abend bildete ein kurzer Filmausschnitt mit Originalaufnahmen aus dem Petersdom vom 24. März 1974, wo Papst Paul VI. die Seligsprechung des Märtyrerpriesters vornahm. Lebendig wurde die große Pilgerfahrt durch die Berichte der Zeitzeugen. Martin Netter, damals Schweinfurter Dekanatsratsvorsitzender, berichtete von der umfangreichen Organisation für die vier Pilgerzüge, die rund 4000 Wallfahrer nach Rom brachten. Sehr unterhaltsam stellte er die Suche nach passenden Dankesgeschenken für den Heiligen Vater vor und wie diese - auch durch seinen persönlichen Einsatz - in die Ewige Stadt kamen. Bruno May, der aus Mainberg gekommen war, trug damals als Vertreter des dortigen Pfarrgemeinderats eine der sechs Kerzen, die Papst Paul VI. überreicht wurden. Er erzählte auch davon, wie spannend und teilweise herausfordernd die weite Pilgerfahrt war besonders für die zahlreichen Teilnehmer, die damals erstmals überhaupt ins Ausland reisten. Die dritte Zeitzeugin war Gerlinde Erhart, damals Pfarrgemeinderatsvorsitzende von Altenmünster. Sie berichtete von einer persönlichen Begegnung mit dem Papst nach dem Seligsprechungsgottesdienst und bewegenden Worten der Anerkennung, die Paul VI. dem damaligen Pfarrer Oskar Kern und ihr mitgab.

An der Bildungsveranstaltung nahmen auch Mitglieder der ökumenischen Lebensgemeinschaft von Schloss Craheim teil. Auf die Bedeutung dieser Gemeinschaft für die Seligsprechung wies auch Martin Netter eigens hin. Die präzisen Erinnerungen der drei Zeitzeugen wurden bei einer Bilderserie, die Christoph Erhart zusammengestellt hatte, ergänzt durch das Wissen aus dem Publikum, in dem sich weitere Teilnehmer der Pilgerfahrt befanden. Informativ und fröhlich ging es dabei zu. Am Ende dankte Pfarrer Daigeler für die Durchführung und Beteiligung. Mit neuen Gebetsheften und dem Hinweis auf den Liborius-Wagner-Kurzfilm, der auf der Plattform "youtube" zu sehen ist, schlug er die Brücke in die Gegenwart. Man war sich einig, dass es weiter Engagement braucht, das Glaubenszeugnis von Liborius lebendig zu halten. "Er ist ein Mensch seiner Zeit, das macht es gewiss schwer manches in seinem Leben zu verstehen. Aber er ist ein Mensch der Überzeugung und solcher brauchen wir gewiss auch heute", schloss der Pfarrer den offiziellen Teil. Viele nutzten die Gelegenheiten zum weiteren Austausch bei anschließenden Gesprächen.

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