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Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen – Urlaubszeit ist Aushilfszeit – zumindest in der katholischen Kirche. So kommt es, dass Pfarrer Prof. Dr. Evaristus Ekweke nun bereits zum fünften Mal die Urlaubsvertretung während der Sommerwochen in der Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner in Stadtlauringen übernommen hat. Zuhause ist er in Nigeria, das an der Westküste von Afrika liegt. Dort ist er als Vizerektor im Priesterseminar tätig.

Das Interesse war groß, alle Stühle im Roncallihaus besetzt, als Pfarrer Ekweke am Mittwoch, den 30.08.2017 den Informationsabend eröffnete. Mit dem ihm eigenen lebhaft-heiteren Charisma und in perfektem Deutsch, nahm er die Gäste mit in seine Heimat Owerri im Bundesstaat Imo im Südosten Nigerias. Anhand von Lichtbildern dokumentierte er geschichtliche, geographische und gesellschaftspolitische Fakten. Er berichtete von seinen vielfältigen Tätigkeiten im Priesterseminar, wo etwa 600 Seminaristen ausgebildet werden. Pfarrer Ekweke ist nicht nur mit Aufgaben in der Verwaltung betraut, sondern publiziert auch Bücher und hält Vorträge. So stellte er auch sein neues Buch vor, das es bisher nur in englischer Sprache gibt: „Crisis in Contemporary Afrika: The Response of Philisophy, Science and Religion".

Damit die Versorgung der Seminaristen gewährleistet werden kann, wurde eine Farm aufgebaut. Hühner- und Schweinezucht, eine Imkerei, sowie der Anbau von Obst und Gemüse bilden eine zusätzliche Einnahmequelle, denn staatliche Zuschüsse gibt es nicht. Das Priesterseminar „Seat of Wisdom" ist deshalb dringend angewiesen auf Spendengelder aus Europa. Der Geistliche schilderte den oft harten Alltag in seinem reichen und eigentlich wirtschaftlich starken Heimatland. Doch von diesem Reichtum profitieren nur wenige Politiker und Militärs, die Korruption ist mächtig. Die Versorgungslage mit Benzin, Strom und Wasser ist häufig unzureichend, so gibt es beispielsweise nur für wenige Stunden in der Woche Strom. Die Kommunikationsmöglichkeiten - Telefon, Fax und Emails - sind oft gestört.

Am Ende des Vortrags bestand die Möglichkeit dem Gastpriester Fragen zu stellen, diese Möglichkeit wurde ausgiebig genutzt. So entstand vor den Augen der Zuhörer ein umfassender Eindruck über das landschaftlich wunderschöne Land Nigeria, das jedoch aufgrund mangelnder Infrastruktur und hoher Kriminalitätsrate kein Reiseland ist.

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