Singend und betend stimmte man sich bereits im Bus ein. Pfarrer Daigeler gab einige Erläuterungen zum Bild der Knotenlöserin. Dieses entstand mit dem Anliegen besonders für Ehepaare in schwierigen Situationen zu beten, dass Maria hilft, die Verknotungen zu lösen und Versöhnung zu ermöglichen. Papst Franziskus hat dieses Bild als Jesuitenpater kennengelernt und eine Kopie nach Buenos Aires gebracht, wo dieses Bild inzwischen weit bekannter ist als in Deutschland und große Verehrung genießt.
In den Kirchen und auf den Plätzen Augsburgs warteten Angebote für die Pilger verschiedener Generationen. Vorträge, gemeinsames Singen, Führungen sowie ein Kinderprogramm luden ein. Überall begegnete man in der Bischofsstadt anderen Pilgern, die man am magentafarbenen Schal erkannte.
Nach einem kurzen, heftigen Gewitter ging es in den Dom. Doch die erprobten, fränkischen Pilger ließen sich von den Wetterunbilden nicht entmutigen. Die Bischofskirche war bis zum letzten Platz gefüllt; auch um das Gotteshaus herum waren insgesamt mehr als 5000 Gläubige, die auf Bildschirmen das Pontifikalamt mit allen bayerischen Bischöfen mitfeierten. Der Ortsbischof Konrad Zdarsa sprach nach der „Taufe" durch den Regen von einer „Firmung", einer echten „Stärkung" im Glauben, durch den gemeinsamen Gottesdienst. „Wer glaubt ist nie allein", sagt er.
Den Abschluss des Festes bildete eine Prozession vom Dom zum Rathausplatz. Ein langer Pilgerstrom zog betend und singend mit einer Kopie des Bildes „Maria Knotenlöserin" zu dem kleinen Kirchlein am Marktplatz, wo sich das Original befindet. Dort erneuerten die Bischöfe die Weihe des Bayernlandes an Maria. Auch meinte es die Sonne nun wieder gut. Unter ihren Strahlen sangen die mehreren Tausend Christen: „Maria, wir dich grüßen" und vertrauten sich ihrem Schutz an. Frohgemuht und bestärkt kamen die Pilger am späten Abend wieder heim nach Stadtlauringen und ihre Heimatorte.