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Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen – Johannes der Täufer ist außer Maria der einzige Heilige, dessen leibliche Geburt in der Liturgie gefeiert wird, und zwar seit dem 5. Jahrhundert am 24. Juni, sechs Monate vor der Geburt Jesu. Die Stadtlauringer Kirche ist Johannes dem Täufer geweiht, dementsprechend feierlich wird auch jedes Jahr das Patrozinium begangen. Die Festandacht am Nachmittag wurde von Pfarrer Dr. Daigeler gestaltet, beim Hochamt am Abend stand ihm Diakon Mahlmeister zur Seite.

„Wenn Menschen in der heutigen Zeit gefragt werden, was ihnen wichtig ist, so werden Glaube und Religion nur noch selten als Antwort genannt. Das Wesentliche, das Erforderliche für ein gelingendes Leben ist aus dem Blick geraten" sagte Diakon Franz Mahlmeister in seiner Predigt zum Patronatsfest. Die ungewöhnlichen Ereignisse bei seiner Geburt weisen auf die Bedeutung des Johannes in der Heilsgeschichte hin. Er steht an der Schwelle vom Alten zum Neuen Testament; er war dazu berufen, durch seine Predigt von der Gottesherrschaft und mit seinem Mahnen zur Umkehr das Volk auf das Kommen Jesu vorzubereiten. Johannes bezeichnete sich immer als Vorläufer desjenigen, der nach ihm kommen sollte. Er nahm sich selbst nicht wichtig, sondern sah es als seine Aufgabe an, die Menschen auf das Wesentliche hinzuweisen: auf Christus.

Diakon Mahlmeister blickte in seiner Ansprache auf eines der berühmtesten Gemälde von Matthias Grünewald: den Isenheimer Altar in Colmar. Unter dem Kreuz ist Johannes der Täufer zu sehen, obwohl er zum Zeitpunkt der Kreuzigung bereits enthauptet war. Auffällig der überdimensional gemalte Zeigefinger von Johannes, der auf Jesus den Gekreuzigten deutet: „Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt." Damit hat der Maler das Entscheidende herausgestellt. Johannes ist mit seinem ganzen Leben ein Fingerzeig auf Christus.

Johannes der Täufer und nach ihm viele überzeugte Christen, wirken wie ein Fingerzeig auf Christus. Auch uns lädt Jesus ein, sein Werk fortzusetzen und durch Wort und Lebensweise ein Fingerzeig auf Jesus zu sein.

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