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Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen – Liebe Mitglieder unserer Pfarreiengemeinschaft, liebe Schwestern und Brüder im Herrn, zahlreiche Menschen sind in diesen Tagen unterwegs. Sei es in ihren täglichen beruflichen und familiären Anforderungen, sei es in Zeiten der Erholung und des Urlaubs. Vielleicht wird deshalb das Leben oft mit einem Weg oder dem Dasein eines Pilgers verglichen. Tatsächlich kennt das Leben jedes Menschen Aufbrechen, Suchen nach dem rechten Weg, Rastplätze, Höhenwege und manches tiefe Tal.

Die Kirche beschreibt sich selbst, indem sie ein Bild aus dem Alten Testament aufgreift, als pilgerndes Gottesvolk. Das Volk Israel hatte die Befreiung aus der Sklaverei erlebt. Von Mose, dem Knecht Gottes, wird das Volk in das Gelobte Land geführt, wo es Heimat findet. Natürlich wissen wir, dass die Israeliten auf diesem Weg mehrfach den Mut verloren – sie sehnten sich zurück nach den „Fleischtöpfen" Ägyptens; sie suchten andere, sichtbare Götter; sie lehnten sich auf gegen Mose; sie vergaßen den Bund, also das Geschenk der Verbundenheit mit dem Herrn in einem Leben nach seinen Weisungen...

Das Bild vom pilgernden Gottesvolk deutet also an, dass es nicht allein um das Unterwegssein an sich geht. Es geht um eine Richtung, die unser Weg hat, die uns der Glaube weist. Das Titelbild unseres Sommerbriefs zeigt einen Wegweiser. Er ist in der Flur in unserer Pfarreiengemeinschaft zu finden, was man an den beiden angezeigten Wanderwegen erkennen kann, die durch unsere Orte gehen: Friedrich-Rückert-Weg und Fränkischer Marienweg. Unsere Kerlachkapelle ist ja eine beliebte Station auf dem Marienweg.

Auch in unserer gut erschlossenen Region brauchen wir Wegweiser. Zweifellos sehen wir in unserer Zeit Zeichen großer Verwirrung, ja irregeleiteter Propaganda und Gewalttaten. Nicht wenige reagieren darauf, indem sie jeden in ein kritisches Licht stellen, der sagt: Ich kenne den Weg. Doch wie wollen wir Verwirrten oder Verführten helfen, wenn wir selbst ratlos oder gleichgültig sind?

Als Christen bekennen wir, dass wir den Weg gefunden haben. Nicht weil wir klüger oder frömmer wären als andere, sondern weil wir vertrauen, dass Gott uns in seinem Sohn Jesus entgegengekommen ist. Er ist „der Weg" (Joh 14,6). Und Christsein heißt Nachfolge, heißt, den Weg Jesu nachgehen. Seine Worte und sein Beispiel sind uns Wegweisung zu jeder Zeit. Vielleicht nutzen wir die sommerlichen Tage, um in Ruhe auf Ihn zu schauen, um auf Sein Wort zu hören in unseren gemeinsamen Gottesdiensten und in der persönlichen Schriftlesung, um dann mit neuer Kraft Seinen Weg nachzugehen. Zahlreiche Heilige ermutigen uns mit ihrem Lebensbeispiel dazu, allen voran die Gottesmutter Maria, deren Aufnahme in den Himmel wir an ihrem Festtag, am 15. August feiern. Sie möge unsere Wegbegleiterin sein. Sie weist uns den Weg, wenn wir beten: „Zeige dich als Mutter – zeige uns Jesus!"

Gott segne Sie, Ihr Pfarradministrator Dr. Eugen Daigeler

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