Gläubige aus allen Ortsteilen sowie darüber hinaus haben sich im Gebet zusammen gefunden. Wir sehen darin ein schönes und treffendes Bild für die Kirche – sowohl an den Anfängen, wie es die Apostelgeschichte (Apg 1,12-14) zeigt, wie auch für die Zukunft unserer Pfarreien. Wenn wir manchmal das Gefühl haben, eine „kleine Herde" zu sein, oder wenn Veränderungen in der Organisationsstruktur unserer Pfarrgemeinden notwendig werden, hilft nicht das allzu verbreitete Jammern oder der Kleinmut. Gerade in diesen Zeiten ist es notwendig, das Wesentliche nicht aus dem Blick zu verlieren: Die Kirche ist eine Glaubens- und Gebetsgemeinschaft. Und das lernen nicht nur die Apostel von Maria, das können auch wir von ihr lernen.
Sie zeigt uns Jesus als den Sohn Gottes – er ist Hoffnung und Zukunft; er ist der sichere Grund, auf dem die Kirche steht; er ist der richtige Weg durch jede Zeit. Maria lehrt uns glauben, wenn sie sagt: „Was ER euch sagt, das tut." Maria lehrt uns beten, das ist der Kern jeder Erscheinung der heiligen Jungfrau. Keine spektakulären Neuheiten oder Geheimnisse bringt sie uns, sie macht vielmehr Mut, im Alltag den katholischen Glauben, die Treue zum Herrn und seiner Kirche zu leben, damit die Hoffnung weitergetragen wird.
Als Christen dürfen wir Zeugen der Hoffnung sein, denn wir wissen um die Wirklichkeit, dass uns durch Christus der Himmel offen steht. An jedem Sonntag feiern wir das ewige Leben in der heiligen Messe, denn der Sonntag ist „der Tag, an dem Jesus auferstanden ist von den Toten", also das Fest der Hoffnung schlechthin. Darum ist es ein Geschenk, dass dieser Tag frei von Arbeit und von der alltäglichen Geschäftigkeit ist. Durch die Heiligung des Sonntags, durch Mitfeier der heiligen Messe tragen wir Hoffnung in die Welt, denn hier üben wir das, was den Menschen am größten macht: nicht Zweck und Gewinn, sondern die Anbetung des Herrn und das gemeinsame Lob Gottes, das die Herzen empor zieht und den Menschen aufrichtet. So wird deutlich: Wir glauben an die Auferstehung. Wir sind Zeugen des Lebens in Fülle, das uns Christus gebracht hat. Unser Kennzeichen ist nicht das Meckern oder Jammern, im Gegenteil, wie es der heilige Papst Johannes Paul II. einmal (Adelaide, Australien, 30. Nov. 1986) über uns Christen sagte: „Wir sind ein österliches Volk und Halleluja ist unser Lied!"
Gott segne Sie, Ihr Pfarradministrator Dr. Eugen Daigeler