„Da hast aber einen Schutzengel gehabt", sagen viele, wenn ein Unfall glimpflich abgelaufen ist oder wenn man vor Schaden bewahrt geblieben ist. Aber was ist das überhaupt, ein Schutzengel?
Zahlreiche Bücher finden sich dazu, und die Seiten im Internet sind nicht zu zählen, die von Engeln sprechen. Das Bild ist meist geprägt von geflügelten Wesen oder von den barocken Putten. Die bekanntesten Engel liegen verträumt zu Füßen von Raffaels Sixtinischer Madonna. Unabhängig vom Gesamtbild haben diese beiden eine eigene Karriere auf Postkarten, Servietten oder als Figürchen gemacht. Das zeigt für mich am deutlichsten, was für unterschiedliche Vorstellungen von Engeln es gibt.
Ein Engel macht eigene Karriere? Aus der biblischen Sicht ist das nicht denkbar. Die Heilige Schrift spricht an vielen Stellen von Engeln – im Alten wie im Neuen Testament. Immer sind sie das, was ihr Name sagt: „Boten", genauer Boten Gottes.
Richtig verstehen wir Engel nie für sich allein, sondern nur in Beziehung. Engel stehen in Beziehung zu einer größeren Wirklichkeit Gottes. Sie bezeugen, dass es mehr gibt, als wir mit unseren Augen sehen. Engel erinnern daran, dass wir Gott nicht kleiner machen dürfen. Die Grenzen unseres Verstandes sind nicht die Grenzen Gottes. Gott hat keine Grenzen. Gott will sich uns auf unzählige Weisen zuwenden – eine davon sind seine Boten, die Engel.
Wer an Engel glaubt, der vertraut darauf, dass Gott konkret in unserer Welt und in meinem Leben wirkt. Gott stellt uns nicht irgendeine, nicht-greifbare Macht sondern jemanden, eine Persönlichkeit zur Seite. Das macht Mut. Ich bin auf meinem Lebensweg begleitet. Ich darf diesem Begleiter vertrauen, denn mein Schutzengel bezeugt: Wer zu Christus gehört, braucht sich nicht zu fürchten – vor keiner Macht dieser Welt!
Traditionell ist der September der „Schutzengel-Monat". Vielleicht entdecken Sie in diesen Tagen Engel neu – als Boten der Frohen Botschaft Gottes: „Ich bin euch alle Tage bis zum Ende der Welt".
Die Verehrung der heiligen Engel wird besonders in der Pfarrei Birnfeld gepflegt. Wir laden wir am 28.09. besonders zum Patrozinium St. Michael ein: Um 9.30 Uhr ist das Hochamt und um 14.30 Uhr ist die Festandacht.
Gott segne Sie,
Ihr Pfarradministrator Dr. Eugen Daigeler
