auf der Titelseite ist zum Osterfest ein Lamm zu sehen. Es ist das gestickte Motiv auf der Rückseite der Festtagskasel, die in Stadtlauringen vermutlich einmal für das Patrozinium St. Johannes der Täufer angeschafft wurde. Johannes zeigt auf Christus, das Lamm Gottes. In die Jahre gekommen, wurde das Messgewand nun fachkundig restauriert und wird am Ostersonntag wieder in den gottesdienstlichen Gebrauch genommen.
Das Lamm ist eines der bekanntesten Ostersymbole. Es steht für die unschuldige Hingabe des Herrn, für das Sterben Jesu am Kreuz. „Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt. Gib uns deinen Frieden." So ist um das Lamm auf dem Messgewand gestickt. Wir kennen diese Worte nicht nur aus dem Johannesevangelium, sondern auch aus der Heiligen Messe. Wenn der Priester uns den Leib Christi als Einladung zur hl. Kommunion zeigt, spricht er diese Worte. Ja, Jesus hat sich selbst wie ein Lamm am Kreuz hingegeben. Er ist das neue und endgültige Paschalamm. Am Karfreitag wie in der Osternacht feiern wird das Gedächtnis unserer Befreiung aus der Knechtschaft der Sünde und des Todes. Nach dem Bericht des Evangelisten Johannes wird Jesus, das Lamm Gottes, am Kreuz geopfert genau in der Stunde, in der die Lämmer im Jerusalemer Tempel geopfert wurden. Hier sehen wir den Sinn seines Opfers. Er ist an die Stelle aller menschlichen Opfer getreten. Er ist an unsere Stelle getreten. So hat uns mit Gott versöhnt. So er uns den uneingeschränkten Zugang zu Gott erworben.
Jesus hat dies beim Letzten Abendmahl vorweggenommen. An Stelle der rituellen Speise des jüdischen Paschamahles gibt er sich selber – unter den Zeichen von Brot und Wein. Christus ist das Osterlamm das Zeichen der Befreiung, das Zeichen des Neuen und ewigen Bundes, den Gott mit uns geschlossen hat im Blut seines Sohnes.
Das Lamm schmückt eine Siegesfahne. Die Fahne steht für den Sieg Christi über den Tod. Jedes Jahr feiern wir das heilbringende Hindurchgehen Jesu durch sein Sterben in das neue, ewige Leben beim Vater. Auf ihn schauen, an ihn halten wir uns. Das ist unsere Hoffnung. „Lamm Gottes, erbarme dich unser", rufen wir immer wieder aus den Freuden und den Sorgen unseres Alltags, im Gebet und wenn wir zur hl. Messe zusammenkommen. Am Osterfest feiern wir den Ursprung dieser Hoffnung, die uns der Glaube zuspricht.
Mit diesen Gedanken lade ich Sie herzlich ein, die Gottesdienste der Karwoche und des Osterfestes mit uns zu feiern und wünsche Ihnen von Herzen noch eine gesegnete Fastenzeit sowie ein gnadenreiches Osterfest,
Ihr Pfarradministrator Dr. Eugen Daigeler