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Pfarreienegmeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen – Liebe Mitglieder unserer Pfarreiengemeinschaft, liebe Schwestern und Brüder im Herrn,

zehn Tage nach Pfingsten begehen katholische Christen das Fronleichnamsfest. Dieser Feiertag ist mit einer Prozession verbunden. Liebevoll und oft mit großem Aufwand wird diese gestaltet: Blumenteppiche werden gelegt, Fahnen wehen, Blasmusik erklingt.. Sie sehen Menschen, die öffentlich beten und singen.

Manchem ist das Bild vertraut; anderen ist es fremd. Worum geht es? Menschen, die das Fronleichnamsfest verbreiteten, wollten Jesus schauen. Schauen kann ja eine intensive Form sein, Verbundenheit und Zuneigung auszudrücken – wie dies etwa im Blickwechsel zweier liebender Menschen geschehen kann.

Wie soll das aber bei Jesus gehen? Der christliche Glaube bekennt, dass Gott in unserer konkreten Welt gegenwärtig und am Wirken ist. Er sagt „Ja" zu seiner Schöpfung und hält sie so im Dasein. Er spricht Menschen an und ruft sie, ihm nachzufolgen. Er schenkt seine Gegenwart in den Sakramenten. Diese sind Versprechen Jesu. Er wendet sich Glaubenden zu durch das Gebet der Kirche und unter Zeichen, die wir leibhaft fassen können. Heute stehen Brot und Wein der „Eucharistie" im Mittelpunkt. Durch die Worte Jesu werden sie in seinen Leib und sein Blut gewandelt. Dabei wird die leibhafte Erfahrung von Essen oder Schauen überstiegen vom Glauben an die wahrhafte Gegenwart Jesu. Die äußere Verehrung in der Prozession bekräftigt eine Glaubensgewissheit der Kirche, die sich aber doch dem Auge entzieht. Schließlich steht für unsere Augen in der Mitte all diesen Aufwands ein schlichtes Stück Brot.

Die Prozession, die Sie sehen, will ein Zeugnis sein, dass hier Gott gegenwärtig ist unter uns Menschen, in unserem Ort, zu unserer Zeit – als Brot des Lebens. Diese Gegenwart trifft auf unterschiedliche Aufnahme, doch will sie immer heilsam sein. Darum beten Christen bei der Fronleichnamsprozession auch um den Segen Gottes für alle Menschen, die hier leben und arbeiten.

Gott segne Sie, Ihr Pfarradministrator Dr. Eugen Daigeler

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