am Sonntag, 4. Oktober, wird unser Heiliger Vater, Papst Franziskus, mit Bischöfen aus aller Welt in Rom zusammenkommen. Sie beraten auf einer Synode über die Herausforderungen für Ehe und Familie in der heutigen Zeit unter dem Blickwinkel der Neuevangelisierung.
Eindringlich hat der Papst um das Gebet für die Beratungen gebeten. Der Rosenkranzmonat Oktober bietet eine wunderbare Gelegenheit mit Maria für die Familien zu beten, für die Anliegen der Kirche, für die Neuevangelisierung unseres Landes und für die Synodenväter. Ihre Aufgabe wird es sein, die Schönheit und Wahrheit der göttlichen Lehre über Mann und Frau, über Ehe und Familie in einer verständlichen Sprache zu bekräftigen.
Wir leiden ja an einem Mangel an Berufungen zur Ehe. Die Zahl der kirchlichen Eheschließung geht in erschreckendem Maße zurück. Das kann uns als katholische Christen nicht gleichgültig sein.
Die Ehe ist keine „Erfindung" der Kirche. Sie ist Teil der Schöpfungsordnung. In ihr können wir erkennen, dass der Schöpfer die Lebensgemeinschaft von Mann und Frau gewollt hat. Der Mensch ist von seinem Wesen her auf Beziehung angelegt. So unterschiedlich diese in den verschiedenen Kulturen geordnet sind, lässt sich doch das Grundanliegen erkennen: Dauerhaftigkeit und Verlässlichkeit der Beziehungen zwischen Mann und Frau sowie eine sichere und gute Atmosphäre, in der Kinder geboren und erzogen werden, zu gewährleisten.
Die Lebensgemeinschaft gründet in einer personalen, freien und unwiderruflichen Entscheidung, in der Mann und Frau einander annehmen und sich schenken. So ist die Ehe – nicht nur nach Überzeugung der Kirche – ausgerichtet auf das Wohl der Gatten und auf Nachkommenschaft.
Bereits im Alten Testament wird die Ehe auch gedeutet als ein Zeichen für den Bund Gottes mit den Menschen. Gläubige geben in ihrer ehelichen Treue ein starkes Zeugnis für ihren Glauben an Gottes Treue zu uns Menschen. Jesus bekräftigt den Wert der Ehe und verteidigt besonders die Würde der Frau, indem er das dem Mann zugestandene Sonderrecht der Ehescheidung verwirft. Die Ehe ist eine ebenbürtige Partnerschaft von Mann und Frau auf Lebenszeit. Unter Getauften hat sie Christus zur Würde eines Sakramentes erhoben.
Natürlich ist es ein hoher Anspruch, wenn die Mann und Frau bei der Trauung den Auftrag annehmen, in gegenseitiger Hingabe und ständiger Treue zu leben. Unser Zeugnis für Gottes Liebe und Treue ist stets ein „Schatz in zerbrechlichen Gefäßen", weil wir nunmal begrenzte Menschen sind. Und doch macht gerade die Eheschließung in der Feier des Gottesdienstes deutlich, dass wir auch Gott etwas zutrauen. Mit seiner Hilfe sind Menschen zu Großem fähig, wird unser alltägliches „Ja" kostbar und heilig. Dazu brauchen christliche Ehe und Familie natürlich Nahrung für ihr Glaubenszeugnis. Diese finden sie in Gebet und Mitfeier des Gottesdienstes. So wie es die Amerikaner prägnant ausdrücken: „A family who prays together stays together."
Beten wir für die jungen Christen, dass sie Mut finden, die Ehe zu wagen. Beten wir für die Ehepaare, dass sie in ihrer Liebe, Treue und Vergebungsbereitschaft gestärkt werden. Auch damit ihr Zeugnis nicht müde wird für Gottes Liebe und Treue.
Gott segne Sie, Ihr Pfarradministrator Dr. Eugen Daigeler