wir gehen auf die Heilige Woche, meist Karwoche genannt, zu. Es ist der Höhepunkt des Kirchenjahres. Für mich ist beeindruckend, wie uns die Kirche mit ihren Gottesdiensten hineinnimmt in das Geschehen von Sterben und Auferstehen Jesu.
Eindrucksvoll ist der Stimmungswechsel, wie ihn der Palmsonntag kennt. Die Segnung der Palmzweige, mit denen wir anschließend die Kreuze in unseren Wohnungen schmücken, ist von Fröhlichkeit geprägt. Wir jubeln Christus zu. Aber wie schnell kann die Stimmung umschlagen, wird aus dem „Hosianna“ das „Kreuzige ihn“. Nach ältester Tradition hören wir in der anschließenden Messfeier die Passion, die Leidensgeschichte des Herrn.
Die Heilige Woche ist zuerst eine Arbeitswoche. Daneben werden verschiedene Dinge für das Osterfest vorbereitet. Aber die geistliche Vorbereitung soll nicht zu kurz kommen. Deshalb bieten wir gesonderte Gelegenheiten zum Empfang der Osterbeichte an. Hinzu kommen eigene Gebetsgottesdienste wie Spätschichten, Trauermetten (Morgengebet) und Kreuzweg- und Ölbergandachten.
Besonders weise ich hin auf die Feier des Gründonnerstags. Dieser wichtige Tag wird, weil er Arbeitstag ist, leicht vergessen. Es ist ein wertvolles Opfer, sich noch einmal auf den Weg zu machen zu dieser Heiligen Messe.
Mit dem Gründonnerstag treten wir ein in die „Österlichen Drei Tage“. Liturgisch feiert die Kirche diese wie einen Tag. So sind die Gottesdienste innerlich verbunden. Daher ist es wertvoll, jeden dieser Gottesdienste mitzufeiern. Der Weg geht über das Kreuz des Karfreitags und die Grabesruhe des Karsamstags in die hochheilige Osternacht, eine „Nacht des Wachens für den Herrn“. Nach den 40 vorbereitenden Tagen der Fastenzeit erklingt in der Osternacht der Jubel der Erlösten über den auferstandenen Herrn, der den Tod endgültig besiegt hat und der uns die Gewissheit gibt, das Böse hat nicht das letzte Wort in der Welt. Dass die Zuversicht dieses Osterglaubens Sie erfüllt, wünsche ich Ihnen und lade Sie herzlich zur Mitfeier unserer Gottesdienste ein.
Gott segne Sie,
Ihr Pfarradministrator Dr. Eugen Daigeler