das Universum ist unendlich groß. Aber es hat einen Anfang und es wird einmal ein Ende haben. Auch wir haben einmal begonnen. Mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle beginnt mein Leben. Ein einmaliges, unwiederholbares Leben. Gab es mich vorher noch nicht? Im Psalm sagt Gott: „Noch bevor du im Schoß deiner Mutter entstanden bist, habe ich dich erkannt." (Ps 139) Jeder Mensch ist gewollt und geliebt von Gott.
Gleichzeitig ist sicher, dass ich einmal sterben werde. Gibt es ein „Nachher"? Oder verglüht mein Leben im Nichts? Der christliche Glaube verkündet eine andere Botschaft: Der Tod hat nicht das letzte Wort! Genau das feiern wir am Fest des Aufnahme Mariens in den Himmel. Mariae Himmelfahrt ist ein Fest der Hoffnung und der Gewissheit: Unser Leben hat ein Ziel! Unser Leben verklingt nicht einfach im Nichts. So ist es ein besonders schönes Fest, nicht nur für die Pfarrei Altenmünster, die ihr Patrozinium feiern darf.
Im Buch der Offenbarung spricht Gott zum Seher Johannes: „Seht, ich mache alles neu!" Alles, das wir jetzt sehen, das Weltall, unsere Erde, auch mein Leben wird vergehen. Und dennoch, es fällt nicht ins Nichts. Ein wunderbares Bild der neuen Schöpfung sehen wir in Maria. Viele Bilder der Aufnahme Mariens in den Himmel zeigen ein leeres Grab. Der Leib, der den Heiland getragen hat, hat die Verwesung nicht geschaut. Das ist die besondere Erwählung der Gottesmutter. Und doch ist Mariae Himmelfahrt ein Fest, das alle Christen betrifft. Wir feiern ein Fest der Hoffnung für alle, die an Christus glauben, für alle, die in der Taufe Anteil Christi Tod und Auferstehung erhalten haben.
Gegen alle entmutigenden Erfahrungen der Menschen, gegen das Vergessen, gegen die ewigen Nichtigkeit wird eine Botschaft der Hoffnung verkündet: Gott hält sein Versprechen, das er uns in der Taufe gegeben hat: Gott nimmt uns auf zu sich.
Gott segne Sie,
Ihr Pfarradministrator Dr. Eugen Daigeler
