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Gottesdienstordnung 26.04.-11.05.2014 – Liebe Mitglieder unserer Pfarreiengemeinschaft, liebe Schwestern und Brüder im Herrn,

der Herr ist auferstanden. Christus lebt. Er bleibt bei uns. Diese österliche Freude soll in unseren Alltag strahlen. Deshalb feiert die Kirche Ostern nicht nur einen Tag, in besonderer Feierlichkeit feiert sie zuerst die Osteroktav (8 Tage) und insgesamt fünfzig Tage der Osterzeit bis Pfingsten.

Den Oktavtag von Ostern nennen wir Weißen Sonntag. Und viele verbinden diesen Tag mit der Feier der Ersten heiligen Kommunion. Zum ersten Mal treten Kinder aus unserer Pfarreiengemeinschaft an den Tisch des Herrn, zum ersten Mal empfangen sie die heilige Kommunion. Ein besonderer Tag. Kinder in weißen Kleidern, geleitet von der Musikkapelle, ziehen in die Kirche.

Zu einem Festtag gehören der festliche Rahmen, das passende Gewand und die Feier in Familie oder Freundeskreis. Das alles ist wichtig. Und doch ist der Weiße Sonntag mehr als schönes Brauchtum. Das sehe ich am deutlichsten bei denen, die nicht die Möglichkeit haben, die hl. Kommunion in solcher Feierlichkeit zu empfangen – etwa bei den Christen in der Verfolgung. Der vietnamesische Kardinal Van Thuan (1928-2002) war 13 Jahre für seinen Glauben in kommunistischer Haft. Beeindruckend berichtet er, wie er und seine Mitgefangenen die heilige Kommunion empfingen im Gefängnis: „Um 21.30 Uhr mußte das Licht gelöscht werden… Das war der Zeitpunkt, da ich mich über das Bett beugte, um die Messe zu zelebrieren. Auswendig. Zur Kommunionausteilung reichte ich die Hostie unter dem Moskitonetz hindurch… Alle wußten, daß Jesus mitten unter ihnen war.“

An jedem Ort, an jedem Tag, in Freud und Leid will der Auferstandenen bei uns bleiben – leibhaft, wahrhaft – das ist das Geschenk der Heiligen Messe. Ich wünsche unseren Kommunionkindern und ihren Familien, dass sie am Weißen Sonntag etwas davon erfahren dürfen, wenn sie zum Tisch des Herrn treten.

 

Gott segne Sie,

Ihr Pfarradministrator Dr. Eugen Daigeler

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