„Wir haben einen großen Helferkreis, uns werden auch die Lastkraftwagen kostenlos für die Fahrt gestellt", betont Steinruck. Zudem kann der Arbeitskreis ein Lager für Hilfsgüter in Stadtlauringen nutzen.
In manchen Familien können nicht alle Kinder zur Schule gehen
Zum 22. Mal startete im September der alljährliche Hilfstransport in die Städte Deva, Cristur und Lupeni. Die zwei Lastkraftwagen hatten je zehn Tonnen Güter geladen. Auf einem Kleinlaster wurden rund 90 Fahrräder transportiert.
„Es gibt immer noch viele Familien, in denen nicht alle Kinder zur Schule gehen können", berichtet Werner Steinruck. In Deva unterstützt die Kolpingsfamilie das Kinderheim der Stiftung „Heiliger Franziskus". Hier werden rund 200 Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 16 Jahren betreut. Kindernahrung, Lebensmittel, die Schul- und Sportsachen und vor allem die 30 Fahrräder waren höchst willkommen.
Mit Spenden kann die Heizung in zwei Wohnblöcken erneuert werden. „Es hat sich schon viel in Rumänien verbessert in den letzten Jahren, aber es ist wichtig die Kinder zu unterstützen", weiß Steinruck.
Je 30 Fahrräder und weitere Hilfsgüter erhielten die Kolpingsfamilien in Lupeni und Cristur. In beiden Städten verteilen verlässliche Partner, wie zum Beispiel Pfarrer Janos Toth, die Hilfsgüter unter den Bedürftigen. Trotz der in den letzten Jahren in Rumänien errichteten Secondhand-Läden für Kleidung sind gut erhaltene Kleidungsstücke, vor allem für Kinder und Baby noch dringend gesucht.
Dass es noch große Not gibt, zeigt die Diaschau. Bescheiden eingerichtet sind viele Wohnungen der mit Hilfsgütern bedachten Familien. Zudem bot sich den Stadtlauringern oft Gelegenheit, in den rumänischen Orten öffentlich Plätze, auch Spielplätze für Kinder, in heruntergekommenen Zustand anzutreffen.
Dringend gebraucht wird Hilfe auch beim Deutschen Forum in Lupeni. Diese Organisation kümmert sich um die Deutschstämmigen. Dies sind vor allem ältere Menschen, die wegen einer geringen Rente nur schwer ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Neben Sachspenden erhalten sie oftmals einen Zuschuss zu den Heizkosten oder einen monatlichen Zuschuss zu ihrer Rente.
Seit den 90er Jahren bringen die Kolpingsfamilien aus Bad Königshofen und Fladungen Hilfslieferungen in das südosteuropäische Land. Unterstützt wurden sie von Kolpingmitgliedern aus Stadtlauringen, die 1996 zum ersten Mal einen eigenen Transport organisierten. „Wir haben gesehen, dass die Not groß war und Hilfe gebraucht wurde", erinnert sich Werner Steinruck.
Fotos vom vergangenen Jahr dokumentieren, dass auch weiterhin Hilfe nötig ist, denn neuen Einkaufsmärkten und Fabriken stehen renovierungsbedürftige Häuser und kleinbäuerliche Betriebe gegenüber. Die Bevölkerung auf dem Land versorgt sich teilweise noch weitgehend selbst und in den Städten muss eine Rente oftmals für die gesamte Familie von drei Generationen reichen.
Die Kolpingsfamilie Stadtlauringen plant auch in diesem Jahr im August wieder die Aktion „Eine Sache mehr". In einigen Einkaufsmärkten der Region werden Warenkörbe aufgestellt, in die Lebensmittel und Hygieneartikel für Rumänien gespendet werden können.
Da sich bereits im letzten Jahr die Kolpingsfamilie Schweinfurt an dieser Spendenaktion beteiligte, wird Werner Steinruck im Sommer im Schweinfurter Kolpinghaus den Vortrag nochmals halten.
Rita Steger-Frühwacht (Mainpost)