Fest der „Verkündigung des Herrn“!
„Meine Hoffnung und meine Freude,
meine Stärke, mein Licht.
Christus, meine Zuversicht,
auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht,
auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.“
(Gotteslob Nr. 365; Gesang aus Taizé)
Bild: Frau Angelico: Verkündigung an Maria
Quelle: Joachim Schäfer, Ökumenisches Heiligenlexikon
Der Frühling kommt! In den Gärten blühen nach Schneeglöckchen und Krokus nun die ersten Narzissen und Tulpen auf. Die Tage werden allmählich wärmer.
Mitten in dieser Zeit des beginnenden Frühlings und in dieser besonderen Fasten-Zeit im März 2020, in der unser gewohntes Leben so manche unliebsame Unterbrechung und Veränderung erfährt, - feiern wir Christen das Fest der „Verkündigung des Herrn“!
Es ist - auch in diesem Jahr - ein Fest der Hoffnung, der Freude und der Zuversicht. Wir feiern es alljährlich am 25. März - neun Monate vor Weihnachten, dem Fest der Geburt Jesu. Wir feiern, dass Maria von Gott ausgewählt wurde, um die Mutter Jesu zu werden. Und wir feiern, dass sie den Mut hatte, dazu ihr Ja zu sagen. Das Fest lädt uns ein, die Begegnung zwischen Maria aus Nazareth und dem Engel Gabriel zu betrachten, nachzulesen im Lukas-Evangelium 1,26-38.
Stellen wir uns die Szene vor: Der Engel Gottes tritt zu Maria, einer jungen Frau aus Nazareth. Mitten im Alltag. Die Christen der Ostkirche stellen sich bis heute vor, dass Maria gerade beim Wasserholen am Brunnen war, einer alltäglichen und gleichzeitig lebensnotwendigen Tätigkeit - während die Christen der westlichen Kirche den Besuch des Engels eher im Haus Marias in Nazareth vermuteten, in Stille und Abgeschiedenheit – auch ein Ort, an dem sich zweifellos ein Großteil von Marias Alltag abspielte.
Wo auch immer es geschah – der Bote Gottes unterbricht auf noch nie dagewesene Weise Marias Alltag. Er verkündet ihr eine unglaubliche Botschaft: "Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben." Und Maria spricht ihr vertrauensvolles Ja zu all dem Ungewissen, das da auf sie zukommt. Sie spricht es zum Gott ihres Lebens und ihres Alltags: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“
Vielleicht kann diese Botschaft von der „Verkündigung des Herrn“ uns helfen, Gott immer mehr in unseren Alltag einzulassen, wo immer und wie immer er stattfindet.
Ich lade Sie ein, in dieser Zeit bewusst die Spuren Gottes in Ihrem Alltag zu suchen: in den Zeichen des aufbrechenden Frühlings, in den kreativen Kräften in uns, in der Stille, im Beten, z. B. dem Angelus-Gebet („Engel des Herrn“, Gotteslob Nr. 3.6), das die Verkündigungs-Geschichte aufnimmt.
Zurzeit kann ich nur über Telefon und PC mit Ihnen kommunizieren; dennoch möchte ich Ihnen versichern, dass ich Ihnen im Rahmen dieser Möglichkeiten zur Verfügung stehe und Ihnen auch im Gebet verbunden bleibe – Ihre Gemeindereferentin Angela Stein