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Restaurierter Bildstock in Birnfeld gesegnet

Unsere Wallfahrten an den Bitttagen vor Christ Himmelfahrt führen uns durch Feld und Flur. Unterwegs begegnen uns Bildstöcke und Wegkreuze, sie prägen unsere fränkische Landschaft. Doch kein Bildstock, keine Kapelle, kein Wegkreuz steht zufällig an seinem Platz. Es sind Rechtssymbole, Andachtszeichen, in Stein gemeißelte Dank und Bittgebete, aufgestellt nach überstandenem Leid oder als Sühne nach Verbrechen. So fügte es sich gut, dass die Birnfelder beim Bittgang nach Wettringen einen kleinen Umweg einplanten, um einen neu restaurierten Bildstock von Pfarrer Dr. Daigeler segnen zu lassen.

Der Bildstock am Seeweg wurde aus Dankbarkeit errichtet. Einem Bauern soll an dieser Stelle ein Ochse tief in ein Sumpfloch geraten sein. In dieser Notlage versprach er, einen Bildstock errichten zu lassen, wenn das Tier gerettet würde.

In welchem Jahr der Bildstock errichtet wurde, ist nicht bekannt. Der dreiteilige Bildstock besteht aus unterschiedlichem Material, der Sockel und die Rundsäule mit der rechteckigen Basis und dem quadratischen Kapitel sind aus Sandstein. Im Zwischenstück ist ein geflügelter Engelkopf abgebildet, darüber befindet sich der laternenförmige Reliefblock mit vier gleichgroßen Schauseiten aus grauem Sandstein.

Die Vorderseite zur Straße hin zeigt die Kreuzigungsgruppe. Das Kreuz ist unser Hoffnungszeichen, mit dem Blick auf das Kreuz gewinnen wir Orientierung, Lebensfreude und Mut.

Auf der Rückseite wird die Pieta dargestellt. Jesu Leichnam ruht im Schoß seiner Mutter. Zu Maria, der Mutter der Schmerzen, wenden wir uns in jeglicher Not. Wir betrachten das Leid, dass sie als Mutter Jesu getragen hat. Sie ist die Mutter der Barmherzigkeit und hilft mit Ihrer Fürbitte allen, die sich selbst nicht helfen können.

In südlicher Richtung sieht man den heiligen Kilian mit Mitra, Schwert und Bischofsstab. Durch die Missionsarbeit des heiligen Kilian und seiner Gefährten wurde im fränkischen Land der christliche Glaube grundgelegt. Sie sind uns Beispiel für die Treue im Glauben.

In nördlicher Richtung ist die Heilige Barbara dargestellt mit Palmzweig und Kelch als Zeichen ihres Märtyrertums und dem dreifenstrigen Turm, in dem sie der Legende nach gefangen gehalten wurde. Sie ist die mit Abstand am häufigsten dargestellte Heilige, man kann sie als typische Bildstock-Heilige ansehen. Ihre häufige Nennung verdankt sie ihrer Zugehörigkeit zu den 14 Nothelfern, dem Wetter und Pestpatronat und ihrer Fürsprecher-Rolle gegen den jähen Tod und eine glückliche Sterbestunde.

So sind wir nicht nur am Bildstock am Seeweg, sondern bei allen religiösen Kleindenkmälern eingeladen, kurz innezuhalten, uns bildhaft an unseren Glauben erinnern zu lassen und ein kurzes Gebet zu sprechen.

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