###
Als Zelebrant für die Sonntagsgottesdienste in Birnfeld und Stadtlauringen war ein Pater von den Claretiner-Missionaren in Würzburg eingeladen worden, da Pfarrer Daigeler mir einer Pilgergruppe im Heiligen Land weilt. Doch zu Beginn des Gottesdienstes in Birnfeld war kein Priester anwesend. Die Sperrung einer Autobahnanschluss-Stelle erforderte einen weiträumigen Umweg, so dass Pater James Patteril und Pater Raphael Orlowski erst mit deutlicher Verspätung eintrafen.
Das Gotteshaus war an diesem eiskalten Novembertag nicht beheizt, so dass die Gläubigen erheblich frieren mussten.
Und als drittes kam ein Defekt an der Orgel hinzu. Die musikalische Umrahmung erklang trotz allen Bemühens von Frau Memmel sehr disharmonisch.
Allen Widrigkeiten zum Trotz gelang es Pater James und Pater Raphael das Hochamt feierlich zu zelebrieren.
Sehr gut zu dieser Situation passte auch das Evangelium von den klugen und törichten Jungfrauen. Pater James übertrug in seiner Ansprache das Gleichnis auf unsere heutige Zeit. Er stellte fest, dass die törichten Jungfrauen mit den Christen zu vergleichen seien, die schnell für etwas zu begeistern sind und mit Feuereifer bei der Sache, wenn es zum Beispiel um die Vorbereitung von Familienfesten geht. Doch schon kurze Zeit danach sei das Glaubensfeuer wieder erloschen, so wie bei den törichten Jungfrauen.
Die klugen Jungfrauen dagegen, so Pater James, seien alle die Gläubigen, die einen Vorrat an Öl mit auf den Weg nehmen, obwohl es mühsam ist und unbequem zusätzlich etwas zu tragen. Es kostet auch Mühe, regelmäßig die Sonntagsgottesdienste zu besuchen und aktiv am kirchlichen Leben teilzunehmen und eben auch manchmal, wie an diesem Sonntag, trotz aller Schwierigkeiten durchzuhalten. Damit der Glaube keine Lampe ist, die schnell erlischt, bedarf es Beständigkeit, Geduld und Treue.
