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Weltgebetstag 2023

Immer am ersten Freitag im März engagieren sich Frauen für ökumenische Gottesdienste rund um den Globus, in 113 Sprachen werden mehr als 2 Millionen Menschen erreicht. Jahr für Jahr „reisen“ wir am Weltgebetstag gedanklich in ein anderes Land, lernen die Sorgen, Hoffnungen und Träume der Frauen dort kennen und sind verbunden mit ihnen im Gebet und solidarischem Handeln. In diesem Jahr wurde auf die Lebenssituation der Menschen auf Taiwan geschaut, darauf, was sie bewegt, was sie prägt und wie ihr Glaubensleben aussieht.

Rund 180 km trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es zurückholen – notfalls mit militärischer Gewalt. Das international blockierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Als Spitzenreiter in der Chip-Produktion ist das High-Tech-Land für die gesamte Weltwirtschaft bedeutsam.

In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanesische Christen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag verfasst. „Ich habe von eurem Glauben gehört“, heißt es im Bibeltext Eph 1,15-19, den die Frauen ausgewählt haben. Die Gemeinde in der Weltstadt Ephesus war eine sehr kleine Gruppe, wohl noch kleiner als die christlichen Gruppen in Taiwan und vom gesellschaftlichen Status her unbedeutend und machtlos. Was hat man sich wohl über die Urchristen in Ephesus erzählt? Woran erkennt man Glaube? Wird unser Glaube der Rede wert sein? Glauben wir daran, dass Glaube bewegt? Dass wir diese Welt zum Positiven verändern können, egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen?

In unserer Pfarreiengemeinschaft fanden die Weltgebetstagsgottesdienste in Altenmünster und Oberlauringen statt. Die Vorbereitungsteams in Oberlauringen rund um Pfarrer Keßler und das Team um Angelika Rottmann in Wetzhausen hatten sich mit dem Land vertraut gemacht, viele Informationen gesammelt und mehrfach getroffen, damit die Gottesdienste für alle ein schönes Erlebnis werden konnten: Informationen zum Land, der Bibeltext mit Auslegung, die Situation der Frauen, Fürbitten, Kollekte, Meditation zum Titelbild, Lieder aus Taiwan und liebevoll dekorierte Bodenbilder waren die Elemente, die zu einem lebendigen Gottesdienst beigetragen haben. Aus den gutbesuchten Gottesdiensten konnte eine großzügige Spendensumme an das Weltgebetstags-Komitee für soziale Projekte überwiesen werden.

Im Anschluss an die Gottesdienste gab es im Dorfgemeinschaftshaus in Altenmünster und in der Kirchenburg in Oberlauringen noch die Möglichkeit zur persönlichen Begegnung, zum Austausch und leckeres Essen mit typischen Spezialitäten aus Taiwan.

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