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Pfarreiengemeinschaft Stadtlauringen lädt die Familien der Kommunionkinder zu einem Hausgebet am Weißen Sonntag ein.

Nach dem außergewöhnlichen Osterfest ist auch der folgende „Weiße Sonntag“ in diesem Jahr ganz anders als gewohnt. Für viele, katholische Kinder in der dritten Klasse ist dieser Sonntag der große „Tag der Freundschaft mit Jesus“. Auch dieses Fest ist vorerst der Corona-Krise zum Opfer gefallen. Worüber viele Kinder und ihre Familien traurig sind.

In der Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen erhielten die 16 Kommunionkinder deshalb von ihrem Pfarrer einen Brief zum „Weißen Sonntag“. Der Name dieses Tages geht auf ein altes Osterlied zurück, das der heilige Ambrosius (gestorben im Jahr 397), Bischof von Mailand, gedichtet hat. Darin heißt es: „Zum Mahl des Lammes schreiten wir mit weißen Kleidern angetan. Christus ist unser Osterlamm, das uns zum Heil geschlachtet ward. Er reicht uns seinen heilgen Leib als Brot, das uns sein Leben schenkt.“ Ambrosius greift hier ein Wort auf aus der Offenbarung des Johannes, dem letzten Buch des Neuen Testaments. Das weiße Kleid erinnert an die Sakramente der Taufe, der Beichte und der Kommunion. Dabei geht es jeweils um die Verbundenheit mit Jesus, genauer um Gemeinschaft mit ihm in seinem Hindurchgang („Pascha“) durch das Sterben in die Auferstehung. Das macht das Taufkleid deutlich, aber auch die weißen Kleider der Erstkommunionkinder.

In seinem Brief lud Pfarrer Eugen Daigeler die Erstkommunionfamilien ein, daheim das Licht der Osterkerze anzuzünden und gemeinsam am Sonntagvormittag ein Hausgebet zu halten. So kann man auch in diesen Tagen erleben: „Wer glaubt, ist nie allein.“ Dieses Lied hatten die Kommunionkinder eigens für den Festtag gelernt. Wann die Erstkommunionfeier nachgeholt werden kann, lässt sich noch nicht mit Gewissheit sagen, frühestens im Sommer. Doch wie eines der Kommunionkinder sagte: „Aufgeschoben, ist nicht aufgehoben.“

Unter den 16 Erstkommunionfamilien ist auch Familie Bischof. Das Kommunionkind Rebekka hat die Zettel für das Hausgebet gleich zur Hand genommen. Ihre Schwester Judith wollte eigentlich bei der Erstkommunionmesse ministrieren. Sie hat bei dem Brief ein Büchlein entdeckt, in dem die Feier der Messe erklärt wird. Ihr Bruder Raphael ließ es sich nicht nehmen, mit dabei zu sein. Man sieht Familie kann „Kirche im Kleinen“ sein.

In der Stadtlauringer Kirche wurden für die nicht-öffentliche Messfeier die Bilder aller Kommunionkinder neben dem Altar aufgestellt. Pfarrer Daigeler schloss sie in die Eucharistiefeier ein. Ein Gebetszettel bei den Fotos lädt die Kirchenbesucher ein, ein stilles Gebet für die Kinder zu sprechen. Pfarrer, Ministrant und Küsterin sagen zusammen stellvertretend das Lied: „Wer glaubt, ist nie allein“ (Gotteslob Nr. 835).

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