Ausgerüstet mit dem Kreuz und dem Wallfahrtsbild, das 1989 angeschafft wurde, folgten die Wallfahrer der Tradition, die von Pfarrer Tretter 1988 ins Leben gerufen wurde. Pfarrer Tretters Intension war es, durch intensives Gebet das Anliegen der Seligsprechung von Pater Pius Keller zu unterstützen. Pater Pius Keller stammt aus einer Ballingshäuser Bauernfamilie und wurde am 1. Oktober 1825 in der Kirche St. Bartholomäus auf den Namen Johannes getauft. Als Kind ist er schwer erkrankt, doch seine Mutter hat ihn zum Gnadenbild in Fridritt getragen und der Fürsorge der Gottesmutter anvertraut. 1849 wurde er zum Priester geweiht und trat im gleichen Jahr in das Augustinerkloster Münnerstadt ein. Nach drei Jahren wurde er zum Prior des Klosters gewählt, ein Amt, das er bis zu seinem Tod dort bekleidete. Pater Pius war ein begabter Prediger, er gründete eine Reihe von Klöstern und gilt als Erneuerer des Augustinerordens.
Am Zielort - der Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt in Fridritt – konnten nicht nur die Fußwallfahrer, sondern weitere, mit dem Auto angereiste Gläubige aus der Pfarreiengemeinschaft, gleich zwei Premieren erleben: Pfarrer Hauck gestaltete zum ersten Mal die feierliche Marienandacht und Fabian Neubert, der die Andacht musikalisch an der Orgel begleitete, hielt seine erste Predigt. Der Seminarist Neubert zeigte in seiner sehr ansprechenden Auslegung am Beispiel der Mutter Gottes auf, wie jeder Gläubige Heiligkeit im Alltag umsetzen und leben kann.
Im Pfarrheim in Fridritt hatten die Mitglieder des Pfarrgemeinderates bereits alles bestens vorbereitet, um die Wall-Leute zu bewirten. So kam zur Stärkung im Glauben auch die Stärkung des Leibes und der Gemeinschaft hinzu.