Festgottesdienst mit Domkapitular Albin Krämer zum 50. Weihetag der Kirche
Am 20. Oktober 1973 wurde die neue Pfarrkirche St. Johannes der Täufer vom damaligen Würzburger Bischof Josef Stangl nach umfangreicher Sanierung und einer Erweiterung des Kirchenschiffs sowie dem Anbau einer Marienkapelle eingeweiht. Mit Gottesdiensten und Veranstaltungen feiert die Pfarrgemeinde Stadtlauringen den 50. Jahrestag der Kirchenweihe am Sonntag des traditionellen Kirchweihfestes, dem zweiten Sonntag im Oktober. Der Termin rührt vom Weihetag der Vorgängerkirche, dem 8. Oktober 1732, her.
Unter dem Leitgedanken "Heimat im Glauben" stehen die Feierlichkeiten zu diesem Jubiläum. Der Start der Veranstaltungsreihe war am Freitagabend des Kirchweihwochenendes ein Jugendgebetsabend. Höhepunkt des Festes war der Sonntagsgottesdienst mit Domkapitular Albin Krämer. Auch der Erbauer der neuen Kirche, der damalige Seelsorger Pfarrer i. R. Hermann Josef Schöning, konnte als fast 90-Jähriger die Messe mitzelebrieren. Nach dem Festgottesdienst freute er sich über ein Wiedersehen mit seinen ehemaligen Pfarrkindern. Die Messfeier wurde musikalisch von der Schola der Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen unter der Leitung von Jakob Keller gestaltet, der auch festlich die zum Jubiläum renovierte Orgel erklingen ließ.
Fragen nach der Zukunft stellen
"Gut, dass wir heute feiern, uns erinnern, dass wir Hausgenossen Gottes sind, dass er in unserer Mitte ist", so Domkapitular Albin Krämer in seiner Festpredigt. Aufgrund des Bibelwortes "Die Freude am Herrn ist unsere Kraft" (Nehemia 8,10) rief der Domkapitular die zahlreichen Gottesdienstbesucher auf, sich "den Fragen und Herausforderungen unserer Zeit voll Vertrauen und Hoffnung zu stellen". Am Beispiel des Zöllners Zachäus zeigte Albin Krämer auf, dass Jesu Botschaft, "ich bin bei dir", für jeden und jede gilt. Jedoch kann die Feier des 50. Weihetages der Kirche auch nachdenklich stimmen. Aufgrund der großen Vertrauenskrise in unserer Zeit gelte es, die Frage nach der Zukunft zu stellen, so Domkapitular Krämer. Damals wie heute sei die Kirche "ein Ort des Gebetes und ein Ort der Feier des Lebens, ein Ort der Zusage Gottes: Ich bin bei euch – ich bin in eurer Mitte", so der Festprediger.
Eine erste urkundliche Erwähnung einer Kirche an ihrem heutigen Standort datiert aus dem Jahre 1408. Damals war Stadtlauringen eine Filiale von Maßbach. Im Jahr 1557 wurde der Ort eine eigene Pfarrei. Mehrmals wurde die Kirche im Laufe der Jahrhunderte erweitert und umgestaltet. Auch nach dem Erweiterungsbau vor 50 Jahren ist die barocke Südfassade aus dem 18. Jahrhundert zu sehen. 1934 wurde das Kirchenschiff nach Westen verlängert.
Rückblick auf Umgestaltung der Kirche
Durch die Umgestaltung der Kirche vor 50 Jahren wurde der Kirchenraum durch einen Anbau nach Norden hin verdoppelt. Zwar ist an der Fassade zum Marktplatz hin die ursprüngliche Kirchenfront zu erkennen, im Innern aber überhaupt nicht wahrnehmbar. Im Altarraum wurde entsprechend der Beschlüsse des Zweiten Vatikanums (1962 bis 1965) auch ein Altar errichtet, der es dem Priester ermöglicht, bei der Feier der Eucharistie den Gottesdienstbesuchern zugewandt zu zelebrieren. In einem eigenen Anbau der Seite der Staatsstraße zugewandt wurden eine neue Sakristei, Jugendräume und ein Pfarrsaal geschaffen.
Pfarrer Eugen Daigeler dankte am Ende der Messfeier ausdrücklich allen, die damals dieses große Projekt durchgeführt geführt haben, stellvertretend dem damaligen Pfarrer Hermann Josef Schöning. Eine von Daigeler zusammengestellte Festschrift "Heimat im Glauben" gibt Auskunft über den Neubau vor 50 Jahren. Sie ist im Pfarramt Stadtlauringen erhältlich. In seinen Dank schloss er die zahlreichen Ehrenamtlichen ein, "die heute in Gremien und durch vielfältige Mitarbeit die Kirche lebendig halten und uns einen Ort des Glaubens bereiten". Das Kirchweihfest klang aus mit einer festlichen Vesper am Nachmittag, die Jakob Keller als Kantor und Organist gestaltete.
