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Markustag in Wettringen und Aidhausen

Am Markustag, dem 25. April, werden in einigen Orten Bittprozessionen abgehalten. Traditionell gehen etwa die Gläubigen aus Wettringen, Kerbfeld und Happertshausen nach Aidhausen - betend und singend. Nach der gemeinsamen Messfeier wurde von Mitgliedern der dortigen Kolpingsfamilie Bewirtung angeboten, bei der der sogenannte "Wallweck" nicht fehlte. Zurück geht die Tradition der Markusprozessionen auf einen Brauch in der Stadt Rom. Flurprozessionen mit Bitte um eine gute Ernte im Frühjahr prägten über Jahrhunderte die von der Landwirtschaft geprägten Bevölkerung auch bei uns.

"Wir beten um die Bewahrung der Schöpfung und um Segen für jegliche menschliche Arbeit", betont Pfarrer Daigeler. Der Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Stadtlauringen, wozu die Filiale St. Kilian Wettringen gehört, erinnert daran, dass die lateinische Bezeichnung für Bittprozessionen "litaniae" (zu Deutsch: "Flehgebet") lautet. Das kommt daher, dass traditionell Bittgänge mit dem Beten der Allerheiligen-Litanei beginnen. Auch heute begleiten Litaneien mit gleichbleibenden Antworten in meditativer Weise Prozessionen und Wallfahrten.

Bereits im letzten Jahr musste sich Pfarrer Eugen Daigeler nur in Begleitung einer Mitbeterin auf den Weg nach Aidhausen machen wegen der Corona-Pandemie. Auch in diesem Jahr gab es nur eine "stellvertretende" Prozession  ohne Kirchenmusikkapelle. Die Messfeier fand am Sonntagabend statt. Pfarrer Daigeler sprach in seiner Predigt darüber, dass man Christ immer auch für andere ist - im Auftrag der gelebten Nächstenliebe, aber auch im fürbittenden Gebet, das sich an den Bitttagen besonders zeige. Am Ende der heilige Messe wurde zum ersten Mal im Jahr der "Wettersegen", eine besondere Form des liturgischen Gebetes um für die Früchte gedeihliches Wetter, gespendet.

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