Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat Christen zu einem selbstbewussten Auftreten aufgerufen. Sie setzten sich für Ausgleich und Integration ein sowie gegen Populismus und Extremismus, sagte Schick am Sonntag in Altenmünster (Landkreis Schweinfurt). Vernünftiger Gottesglaube mache offen für Frieden und Gerechtigkeit unter allen Menschen, unabhängig von Religion, Herkunft und Hautfarbe.
"Wer mit Vernunft und Glaube auf Gott vertraut, (...) wird zum Leben ertüchtigt und trägt durch Ehe und Familie, Beruf und Freizeit, durch persönlichen Einsatz und Ehrenamt zum Gemeinwohl bei", fügte der Erzbischof hinzu. Er äußerte sich am Gedenktag des Märtyrers Liborius Wagner (1593-1631), der in Altenmünster als Seelsorger tätig war und sich im Dreißigjährigen Krieg um einen Ausgleich zwischen den Konfessionen bemüht hatte.
Der aus einer evangelischen Familie stammende Wagner studierte nach dem Übertritt zur katholischen Kirche Theologie und wurde Priester. 1631 kam er beim Marsch der Schweden nach Franken in Gefangenschaft. Als ihn die Protestanten zur Rückkehr zum Luthertum aufforderten, bekannte er: "Ich lebe, leide und sterbe päpstlich katholisch." Nach sechs Tagen Folter wurde Wagner am 9. Dezember 1631 von Unbekannten erstochen und in den Main geworfen. (KNA)
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