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Filiale St. Bartholomäus und St. Dionysius Ballingshausen – Die Feier der Altarweihe ist ein außergewöhnliches Ereignis im Leben einer Gemeinde. Nach rund 18 Monaten der Innenrenovierung konnte in die Ballingshäuser Kirche St. Bartholomäus und St. Dionysius in einem Pontifikalamt mit Hwst. Herrn Weihbischof Ulrich Boom wiedereröffnet werden.

Der Weihbischof wurde am Nachmittag des 27. September an der Dorflinde empfangen. Zahlreiche Gläubige, Vereine und Handwerksfirmen, die an der Renovierung mitgearbeitet hatten, waren gekommen. Der 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Friedel Heckenlauer begrüßte Weihbischof Boom und freute sich sichtlich, dass dieses große Bauprojekt gelungen sei. Singend zog die Feiergemeinde in die Kirche, geleitet von den Original Fränkischen Dorfmusikanten Ballingshausen.

Die Sonntagsmesse begann mit der Segnung des Wassers am Taufbrunnen. Durch die Besprengung mit dem Weihwasser wird jedem Getauften sein Ursprung im Glauben gegenwärtig: die Zugehörigkeit zu Christus und zu seinem Leib, der die Kirche ist. In der Nähe des Taufsteins findet außerhalb der Osterzeit die Osterkerze ihren Platz. Dazu wurde vom Künstler Albert Ultsch ein Osterleuchter neu geschaffen.

Bevor die Lektoren die beiden Lesungen aus der Heiligen Schrift vortrugen segnete der Weihbischof den von Albert Ultsch neu geschaffenen Ambo. Dieser Ort der Verkündigung ist von eigener Würde. Von hier wird der Feiergemeinde das Wort Gottes zugesprochen als Ermutigung, Wegweisung und Auftrag, es in einem christlichen Leben zu bezeugen und in der Welt zu verkünden. Den Antwortpsalm trug der Männergesangverein Harmonia Ballingshausen/ Stadtlauringen, der die heilige Messe mitgestaltete. In seiner Predigt stellte Weihbischof Ulrich Boom den Altar als Ort der Nähe Gottes heraus. Seine Nähe und Treue stehe fest wie dieser Altar.

Vor der Weihe des Altars vereinte man sich in der Allerheiligenlitanei, welche die Kantorin Barbara Göpert vortrug, mit den Heiligen des Himmels. Sie sind Zeugen für Christus, Grund und Mitte der Kirche. Es sind Heilige, die von der ganzen Kirche verehrt werden bzw. einen besonderen Bezug zu unserem Bistum Würzburg haben, ebenso die Heiligen, deren Reliquien in diesem Altar beigesetzt wurden.

Gleich einem Leib wurde nun zu seiner Weihe der Altar mit Weihwasser besprengt und – an fünf Stellen entsprechend den heiligen Wundmalen Jesu – mit Chrisamöl gesalbt. Auf dem Altar wird das Opfer Christi gegenwärtig, von ihm empfangen die Gläubigen die Speise des ewigen Lebens, um ihn versammelt sendet die Kirche ihr Lob- und Dankgebet zum Vater im Himmel, was der aufsteigende Weihrauch versinnbildlicht, der nach der Salbung auf dem Altarstein verbrannt wurde. Dazu fleht die Gemeinde im Lied um Gottes heiligmachenden Geist.

Vor der ersten, heiligen Messe, welche auf diesem Altar gefeiert wird, sprach der Bischof das Weihegebet. Es gedenkt der Heilsgeschichte, die ihren Gipfel im Kreuzesopfer Christi hat. Diese Lebenshingabe des Herrn wird in der heiligen Eucharistie gegenwärtig und uns Menschen zugewandt.

Vor der Bereitung der Opfergaben überreichte Weihbischof Boom Diakon Mahlmeister das Licht, damit dieser die Kerzen am Altar entzündete. Die solidarische Kollekte von über 600 Euro unterstützte ein Kinder- und Behindertenheim von P. Kudilil in Indien - als Ausdruck der geteilten Freude, wieder ein strahlendes Gotteshaus in Ballingshausen zu haben.

Die heilige Eucharistie konzelebrierten mit dem Weihbischof Pfarrer Dr. Daigeler, Pfarrvikar Manfred Hauck, Monsignore Emil Heßdörfer und Monsignore Dr. Benno von Bundschuh. Nach der Kommunion wurde auch der erneuerte Tabernakel gesegnet; ebenso am Schluss der Feier eine Stele im Eingangsbereich, welche der Künstler Albert Ultsch geschaffen hat, die an den ehrwürdigen Diener Gottes P. Pius Keller OSA (1825-1904) erinnert. Der Erneuerer des Augustinerordens im 19. Jahrhundert wurde als Sohn der Gemeinde in der Ballingshäuser Kirche am 1. Oktober 1825 getauft. Das Wort des heiligen Augustinus „Nur wer selbst brennt, kann andere entflammen" soll auch uns für die Sache Jesu begeistern, um im Sinne von P. Pius Keller und mit seiner Fürbitte, den Glauben in unserer Heimat zu erneuern.

An das Pontifikalamt schloss sich eine Rede des Architekten Joachim Perleth an. Er stellt das umfangreiche und gelungene Bauprojekt und die mitarbeitenden Handwerker und Künstler vor. Schließlich dankte Pfarrer Daigeler allen, die zum Gelingen beigetragen hatten. Besonders anerkannt wurde die Leistung von Hermann Fleischmann als Kirchenpfleger mit der Ehrennadel der Diözese Würzburg.

Es folgte ein Empfang vor der Kirche für alle Mitfeiernden, die sich freuten ein so strahlendes Gotteshaus zu haben. Weihbischof Boom und die Geistlichkeit wurden von Herrn Bürgermeister Heckenlauer gebeten, sich aus diesem festlichen Anlass in das Goldene Buch des Marktes Stadtlauringen einzutragen.

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