Zugegeben, der Tag war wirklich gefüllt mit Überraschungen und Lehrreichem. Gesang, Gebete und Betrachtungen wechselten mit interessanten Gesprächen und das leibliche Wohl kam auch nicht zu kurz. Wer war dieser Liborius Wagner – für viele eine brennende Frage, die nicht unbeantwortet blieb.
Ziel der Pilgerreise
Erste Station war die Pilgerhofkirche in Altenmünster, einem winzigen Ort nördlich von Schweinfurt am Ellertshäuser See. Hier empfing uns der zuständige Pfarrer Dr. Eugen Daigeler, der uns von der Geschichte und dem Leben des seligen Liborius Wagner eindrucksvoll berichtete. Er wurde 1593 in Mühlhausen/Thüringen als evangelischer Christ geboren, konvertierte zur katholischen Kirche, wurde 1625 in Würzburg zum Priester geweiht. Von 1626 – 1631 war er dann Pfarrer in Altenmünster bis zu seiner Ermordung durch die schwedischen Soldaten 1631 in den Wirren des 30jährigen Krieges. Beigesetzt wurde er 1637 in der Klosterkirche zu Heidenfeld. 1974 wurde er durch Papst Paul VI. selig gesprochen. Er steht für die Einheit des Glaubens.
Gemeinsamer Gottesdienst
Das Pilgerzentrum – ein umgestalteter Bauernhof mit einer urigen Kirche in der ehemaligen Scheune – bot uns Raum für den Gottesdienst, den Pfarrer Daigeler zusammen mit dem Haibacher Pfarrer Erich Sauer zelebrierte. Danach wurden wir mit einem ausgezeichneten Mittagsmahl belohnt. Wir konnten danach auch die Dorfkirche und das Pfarrhaus von Liborius Wagner besichtigen.
Station auf dem Marienweg
Anschließend fuhren wir zur Kerlachkapelle bei Stadtlauringen. Dort hielten wir eine Andacht und sangen das Lied zur Trösterin der Betrübten. Diese Pieta steht auf dem Hochaltar und stammt vom Bildhauer Joh. Caspar Pfaff. Hier finden die Pilger vor allem Trost im Schmerz. Das schöne Wetter bescherte uns einen grandiosen Weitblick in die herrliche Landschaft.
Letzter Besichtigungspunkt
Natürlich wollten wir auch die Kirche von Stadtlauringen sehen, die uns Pfr. Daigeler gerne zeigte, sowie sein daneben stehendes Pfarrhaus. Anschließend gingen wir noch über den schmucken Marktplatz mit dem historischen Rathaus und verabschiedeten uns von diesem wunderschönen Städtchen.
Bei der Abendeinkehr im Waldbrunner Hof konnte man noch den Tag Revue passieren lassen und sich ausgiebig über das Erlebte und Erfahrene austauschen. Aus diesmal bewahrheitete sich wieder der Spruch: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah!"
Foto und Text: Maria Klinkenberg