Wir durften eine wunderbar kindgemäße, alle Sinne ansprechende und sehr lebendig gestaltete Führung durch Diakon Robert Hager alias "Simon Petrus" erleben, der uns einfühlsam in die Zeit Jesu begleitete. Teilweise wurde er in seinen Erzählungen unterstützt durch einen jungen Mitarbeiter - den "Jünger Johannes".
So durften wir - wie damals die Menschen - Tücher auf dem Weg ausbreiten für den Einzug Jesu in Jerusalem. Wir waren Gäste beim Paschamahl und teilten Brot und „Wein" (Traubensaft) miteinander. Auch die beklemmende Atmosphäre im Vorhof des Hohenpriesters bei der Verhaftung Jesu, als Simon Petrus Jesus verleugnete, erlebten wir mit und legten vor dem Kreuz Steine nieder als Zeichen für alles, was uns das Herz schwer macht. Der letzte Raum führte uns vom Dunkel des Karfreitags hin zum Licht des Ostermorgens. Hier gibt es einen „richtigen" kleinen Oster-Garten, der mit Osterglocken und sprudelndem Brunnen ein wahres Sinnbild ist für den beginnenden Frühling und das Leben, das den Tod überwindet. Auch eine große Osterkerze hat hier ihren Platz. Sehr bereichert durch das Erlebte traten wir den Heimweg an.
Der „Ostergarten" in Haßfurt ist weniger ein Garten als vielmehr Teil eines ökumenisches Bibel-Projektes. Evangelische und katholische Christen haben sich vor ca. 8 Jahren zum Verein „Bibelwelten" zusammengeschlossen und den Ostergarten für Besuchergruppen im sog. „Bibelturm" in Haßfurt eingerichtet. In mehreren Räumen, die sich auf fünf Stockwerke verteilen, ist jeweils während der Fastenzeit die ganze Leidensgeschichte Jesu bis hin zur Auferstehung am Ostermorgen sinnenfällig und symbolisch dargestellt. Hauptamtliche Mitarbeiter führen die Gruppen in biblischer Kleidung, gewissermaßen in Gestalt der Jünger Jesu oder seiner Zeitgenossen, durch die Räume und lassen durch Erzählungen und Mitmach-Elemente das Geschehen mit und um Jesus, das wir in der Hl. Woche liturgisch begehen, lebendig werden.