Hier hat P. Pius Keller, der 1825 in Ballingshausen geboren wurde, den ersten Schritt zur Wiederbegründung des Augustinerordens in Deutschland gemacht. Diese Geschichte ließ P. Benno Friedrich OSA bei seiner Führung durch das Kloster lebendig werden. Nach der heilige Messe in der Hauskapelle besuchten die Wallfahrer auch die Wallfahrtskirche Maria in der Wiese, die "Keimzelle" des Klostergründung.
Zeit für eine Mittagsrast gab es in der schönen Fachwerkstadt Duderstadt mit einem der schönsten historischen Rathäuser Deutschlands und der Basilika St. Cyriakus. Von dort ging es weiter ins Obereichsfeld, genauer nach Heilbad Heiligenstadt, das mit einer Stadtführung erkundet wurde. Nach dem Abendessen nahm sich der langjährige und erste frei gewählte Bürgermeister Bernd Beck die Zeit, um über die Situation der Stadt und der Kirche von der Wende 1989 bis heute zu berichten.
Der Donnerstag begann mit einer besonders herzlichen Begegnung bei den Heiligenstädter Schulschwestern. Schwester Pia Elisabeth begrüßte die Pilgergruppe im „Bergkloster" und stellte die Tätigkeit der Schwestern in Kindergarten und Schule vor, bevor man in der Hauskapelle die heilige Messe feierte. Ein kurzer Abstecher führte in den nahegelegenen Marienwallfahrtsort Etzelsbach, den 2011 sogar Papst Benedikt XVI. besucht hatte. Pfarrer Msgr. Franz Xaver Stubenitzky begrüßte die Gruppe aus dem Schweinfurter Oberland und stellte das Kirchlein vor. Beim Singen des Wallfahrtsliedes stellte sich heraus, dass dieses nicht nur im Eichsfeld, sondern auch in Franken bekannt war.
Das Hauptziel am zweiten Tag war die mittelalterliche Stadt Mühlhausen. Im Rahmen einer Stadtführung wurde auch die evangelische Divi Blasii-Kirche besucht. Dies ist die Taufkirche von Liborius Wagner, der aus Mühlhausen stammte, in Würzburg zum katholischen Glauben übertrat und 1626 Pfarrer von Altenmünster wurde. Der Märtyrer ist Patron der Pfarreiengemeinschaft im Markt Stadtlauringen.
Nach einem Bummel über den Weihnachtsmarkt schloss der Tag mit einem kurzen Besuch der katholische Kirche St. Josef, für die die Diözese Würzburg eine Statue des Märtyrerpriesters Liborius Wagner gestiftet hat. Interessant war auch der Austausch mit Pfarrer Andreas Anhalt über das Gemeindeleben in der Diaspora im Liborius-Wagner-Haus der Pfarrei. An den Stationen der Wallfahrt konnten die Teilnehmer nicht nur etwas über die historischen Verbindungen zwischen Franken und Thüringen durch Glaubenszeugen wie P. Pius Keller und den seligen Liborius Wagner erfahren, sondern auch kirchliche Zusammengehörigkeit und Freundschaft erfahren.