logo pg liborius wagner Stadtlauringen
Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen – Bereits früh ging es los auf die Fahrt nach Thüringen. Erstes Ziel sollte die Wahlfahrtskirche auf dem Hülfensberg sein. Dort wird ein Kruzifix aus dem späten Mittelalter verehrt.

Nach einem baustellenbedingten Umweg kamen wir doch am Berg an – dank der freundlichen Hilfe zweier Anwohner. Das letzte Stück ging es zu Fuß in die wunderschöne gotische Kirche. Hier begrüßte uns Bruder Rudolf herzlich, der ein paar Worte zum Gotteshaus und zum Leben der fünf Franziskaner auf dem Hülfensberg sagte. Das Kloster lädt Gäste zum Mitleben ein und will so auch Menschen, denen der christliche Glaube noch nicht bekannt ist in Berührung mit Jesu Botschaft bringen. Der Wallfahrtsort selbst liebt im südlichen Eichsfeld, wo die Bevölkerung mehrheitlich katholisch ist. Da der Ort jedoch im sogenannten „Sperrgebiet" der innerdeutschen Grenze lag, konnten viele Gläubige zu Zeiten der SED-Diktatur noch von Ferne zum hochragenden Bischof-Konrad-Martin-Kreuz schauen. Dieses besuchten die 50 Pilger auch, nachdem Pfarrer Daigeler die heilige Messe zelebriert hatte.

Nun ging es weiter zum Hauptziel der Fahrt nach Mühlhausen. Hier wurde 1593 Liborius Wagner geboren. Dessen Taufkirche Divi Blasii besuchte die Gruppe zuerst. Die evangelische Hauptkirche der Stadt ist der erste gotische Bau Mitteldeutschland. Später wirkte hier kurz auch Johann Sebastian Bach. Nach ein paar Worten zur Kirche hielten die Wallfahrer ein Mittagsgebet in dem Anliegen der Einheit der Christen.

Nun war es Zeit für eine Stärkung. Nach dem Mittagessen schlenderten einige durch die schöne Altstadt Mühlhausens. Nächstes Ziel war nun die katholische Kirche St. Josef. Hier wurden wir von Stadtdechant Pfarrer Gerhard Stöber herzlich begrüßt. Er stellte die neugotische Kirche vor, in der sich seit letztem Jahr auch eine Statue des seligen Liborius Wagner befindet. Dies hatte der verstorbene Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand vermittelt; unser Herr Altbischof Dr. Paul-Werner Scheele weihte sie ein. Sie zeigt den Seligen im priesterlichen Messkleid mit der Martyrerpalme. Zu seinen Füßen ist eine Reliquie eingelassen. Diese wird umrahmt von zwei Kirchtürmen: dem Turm der katholischen St. Josefskirche und dem Turm der evangelischen Taufkirche Divi Blasii.

Nun feierte Pfarrer Daigeler mit den Pilgern eine Sakramentsandacht in den Anliegen, für die der Selige steht: Gebet für die Einheit der Christen, Gebet für Priester und geistliche Berufe, Gebet für die Pfarreien im Bistum.

Besonders interessant war die anschließende Begegnung im Liborius-Wagner-Haus. Hier war bereits Kaffee und Kuchen vorbereitet. Pfarrer Stöber und Gemeindereferentin Sr. Luciane stellten das Leben der Pfarrgemeinde vor – im Blick auf die Situation in der Diaspora bzw. auf die Zeit nach Ende der „DDR". Die Gläubigen aus der Pfarreiengemeinschaft Stadtlauringen erkundigten sich nach Formen von Religionsunterricht und Katechese, von Bestattungskultur, Pfarreiumstruktierungen und der Neuevangelisierung.

Nach einem gefüllten und gelungenen Tag ging es mit dem Bus zurück in die Heimat.

­