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Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen – Eine besondere Wallfahrt unternahmen 25 Pilger aus der Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen mit ihrem Pfarrer Eugen Daigeler. Sie führte auf die "grüne Insel". In Irland sah die Gruppe zahlreiche Zeugnisse des christlichen Lebens aus der frühen Zeit wie etwa die Klosterruinen in Clonmacnoise oder Ballintubber abbey oder die teils 1000 Jahre alten, typischen Hochkreuze. Nicht nur in die Vergangenheit ging der Blick der Reisenden aus dem Schweinfurter Oberland, als sie den lebendigen Marienwallfahrtsort Knock besuchten und auch die irischen Gastfreundschaft bei Speis, Trank und Musik kennenlernen konnten.

Der Weg nach Irland führte über Xanten, wo Pfarrer Daigeler in der Krypta des St. Viktor-Domes am Grab des seligen Märtyrerpriesters Karl Leisner die Eröffnungsmesse der Wallfahrt zelebrierte, nach Rotterdam. Von hier setzte man mit der Nachtfähre nach England über, wo die Fahrt nach dem ersten englischen Frühstück nach Chester ging. Hier feierten die Pilger mit der dortigen Gemeinde in der Franziskanerkirche die heilige Messe. Herzlich aufgenommen wurde deutlich, in der weltweiten Gemeinschaft der katholischen Kirche sind wir überall "daheim". Anschließend war Zeit, durch das hübsche Fachwerkstädtchen zu spazieren, bevor die Fahrt durch Wales zur Fähre nach Dublin weiterging.

An die schwere Verfolgung und die mehr als 300-jährige Diskrimierung der irischen Katholiken erinnerte die erste heilige Messe auf irischem Boden, in Drogheda. In der dortigen Kirche St. Peter wird das Haupt des heiligen Oliver Plunkett verehrt. Dieser Bischof, der sich für Versöhnung einsetzte, wurde zu einem Märtyrer der Reformationszeit. Seine Leben und Sterben ähnelt unserem Patron, dem selige Liborius Wagner. Lebendig und eindrucksvoll stellte eine Mitglied der Pfarrei, Tommy Burns, das Glaubenszeugnis des heiligen Oliver vor. Tommy Burns nahm sich auch Zeit, die Gruppe in das nahe gelegene Monasterboice zu begleiten. Hier sind die (keltischen/irischen) Hochkreuze zu bewundern. Auf diesen findet sich ein reiches Bildprogramm mit biblischen Erzählungen. Besonders herzlich empfangen wurden die Pilger am Nachmittag in Mullagh, dem Geburtsort des heiligen Kilian. Dort hat das Bistum Würzburg vor einigen Jahren ein Besucherzentrum mit einem kleinen Museum gestiftet, in dem den Pilgern Tee und Scones aufgewartet wurden. In der Pfarrkirche und an der "St. Kilian's Well" (St. Kiliansquelle) außerhalb des Ortes beteten die Pilger am Tag seiner Weihe für ihren neuen Bischof Franz Jung.

Der nächste Tag führte zu den bedeutendsten Klosterruinen des Landes in Clonmacnoise an Ufer des Shannon. Vom 6. bis zum 16. Jahrhundert war dieses vom heiligen Ciaran gegründete Kloster ein wichtiges Zentrum des geistlichen Lebens und der Bildung (Schule und Hochschule). Von der Mitte Irlands ging es nach Norden in die Grafschaft Mayo, wo die Gruppe in der Ballintubber abbey Gottesdienst feierte. An der dortigen St. Patrick's Well (Quelle) taufte der Heilige, der zwischen 430 und 460 den wesentlichen Beitrag zur Christianisierung der Insel leistete. Seit der Erbauung der Abteikirche 1216 wurde dort - auch in der Ruine, auch in der Verfolgung - jeden Sonntag die heilige Messe gefeiert. Den Abschluss des Tages bildete das Abendlob und die Lichterprozession in Knock, wo 1879 die Muttergottes erschienen ist.

Hier begann nach der Übernachtung im schönen Pilgerhotel auch der Tag mit der Messfeier in der Erscheinungskapelle. Ein eindrucksvoller Ort des Gebets und der Stille. Danach stand der dritte Tag im Zeichen der besonderen Landschaft Connemaras. Eine Rundfahrt ging um die Halbinsel und ihre beeindruckende Natur, Zwischenstopp legte die Gruppe in der Kymore abbey mit ihrer Viktorianischen Gärten ein. Die Tour führte bis nach Kinvara, am Atlantischen Ozean gelegen. In diesem Dörfchen konnten die Wallfahrer bei ihrem Abendspaziergang ein originelles, irischen Pub kennen lernen. Bei diesem "Pilgertrunk" packte eine Gruppe befreundeter Damen ihre Musikinstrumente aus und spielte echte, irischen Volksmusik. Fügung war, dass sie sich monatlich am zweiten Dienstag treffen, und so uns dieses besondere Erlebnis zuteil wurde.

Weiter nach Süden führte die Fahrt am nächsten Morgen, genauer auf den Rock of Cashel. Auf diesem Hügel regierten schon in vorchristlicher Zeit die Könige der Region Munster. Nach deren Taufe überließen sie den Burghügel der Kirche, die dort im 12. Jahrhundert den Sitz eines Erzbischofs einrichtete. Pfarrer Daigeler stellte seine Improvisationskünste unter Beweis, als er spontan die Gruppe selbst durch die Ruine der Kathedrale mit dem weithin sichtbaren Rundturm führen musste. Von hier ging es in die idyllische Stadt Kilkenny, durch die die Stadtlauringer schlendern konnten, bis der Abend mit dem Gebet in der St. Canisiuskirche - und für einige mit dem Pub-Besuch auskling.

Der letzte Tag in Irland führte durch die malerischen Wicklow-Berge nach Glendalough ("Tal der zwei Seen"), wo der heilige Kevin als Einsiedler lebte. Die landschaftlich wunderschön gelegene Klosterruine war bei Sonnenschein gewiss ein Höhepunkt der Reise. Um den Eindruck von Irland abzurunden, schloss den Tag eine geführte Stadtrundfahrt durch die Hauptstadt Dublin. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie das Trinity College oder die Guiness-Brauerei oder die unzähligen, bunten Haustüren lagen auf dem Weg bis zur anglikanischen St. Patrickskathedrale. Hier durften die Pilger am "Evensong" (Abendgebet) teilnehmen - auf eigens reservierten Ehrenplätzen und begrüßt vom Dekan der Kathedrale.

Auf dem Heimweg konnten die Wallfahrer eine Gruppe aus der Schweiz, deren Bus ein technisches Problem hatte, bis zur Fähre mitnehmen. Die Abschlussmesse zelebrierte Pfarrer Daigeler in der Marienkirche in Werl (bei Dortmund). Hier galt es dank zu sagen für das Geschenk dieser Tage. Mit vielen Eindrücken und Bildern, mit Erinnerungen an Gebet und frohe Gemeinschaft kehrten die Wallfahrer nach Stadtlauringen zurück.

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