Mutig haben sich die Jugendlichen des Vorbereitungsteams entschlossen, die Veranstaltung trotz aller wetterbedingten Widrigkeiten durchzuführen. Die Gruppe, die sich am Freitag, den 15. März am Abend in der Kirche in Altenmünster traf, war deutlich kleiner als in den Vorjahren. Pfarrerin von Truchseß und Pfarrer Dr. Daigeler begleiteten sie auf dem Pfaffenweg durch den Wald. Eindrucksvoll verstärkten die Naturgewalten die bedrückende Atmosphäre des Kreuzwegs. Die Sturmböen und der Regen ließen die mitgetragenen Fackeln schnell erlöschen, der nasse Untergrund, die querenden Kröten und die Geräuschkulisse der Baumwipfel riefen bei einigen Teilnehmern mulmige Gefühle hervor. Tröstlich und beruhigend wirkte dagegen das Singen der Lied-Rufe während des Gehens.
Der Kreuzweg bietet eine gute Gelegenheit, sich mit der Passion Christi auseinanderzusetzen. Die minimalistisch gehaltenen, eindringlichen Texte und die sich daraus ergebenden Impulsfragen schlagen eine Brücke zwischen dem Geschehen von damals und unserer Lebenswelt heute:
- Wen, wann und wo verrate, verurteile oder verleugne ich?
- Wann bin ich verurteilt, wann fühle ich mich von allen guten Geistern verlassen?
- Wo kann ich auftanken, wo bin ich zuhause, wo kann ich sein, wie ich wirklich bin?
- Wo bin ich gefragt, mich einzusetzen, mich nicht zu verstecken und Lasten für andere zu tragen?
- Welche Bedeutung zeigt diese alte, zeitlose Geschichte für mein Leben auf?
Das Dunkle kennen wir alle: Ängste, Sorgen, Nöte, Schmerzen, Verzweiflung, Leere. Doch Gott geht alle dunklen Wege mit uns, er erhellt unsere Dunkelheit. So endet auch der Jugendkreuzweg im Licht: im Licht und in der Wärme der Sulzdorfer Kirche. Es wird hell, mitten in unserer Dunkelheit. Durch die Gemeinschaft mit Jesus ist der Tod Geschichte, denn bis heute dringt Gottes Licht in jede Dunkelheit unseres Lebens hinein. So dürfen wir Christen die Gewissheit haben, dass alle Wege „Ans Licht“ führen.