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Pontifikalamt für die Dekanate Bad Kissingen, Hammelburg, Haßberge, Schweinfurt-Nord, Schweinfurt-Stadt und Schweinfurt-Süd – (POW) Einen neuen Aufbruch wagen, dazu hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die rund 800 Gläubigen im Würzburger Kiliansdom aufgerufen. Zusammen mit Bischof em. Dr. Emmanuel Mapunda aus dem tansanischen Partnerbistum Mbinga feierte er am Donnerstag, 10. Juli, die Kiliani-Wallfahrtsmesse. Eingeladen waren Katholiken aus den Dekanaten Bad Kissingen, Hammelburg, Haßberge, Schweinfurt-Nord, Schweinfurt-Stadt und Schweinfurt-Süd.

„Haben wir Mut, Zeugnis von Christus abzugeben“, forderte Bischof Hofmann die Gläubigen auf. Selbst und besonders in einer Gesellschaft, in der es nicht normal sei, über seinen Glauben offen zu reden. „Die Kirche im Aufbruch ist die missionarische Gemeinschaft der Jünger“, sagte der Bischof. Viele suchten nach ihrer persönlichen Rolle. Manchmal bekämen engagierte Ehrenamtliche in den Pfarrgemeinden noch nicht einmal ein Dankeschön zu hören, prangerte Bischof Hofmann an. Die Betroffenen fühlten sich überfordert oder sogar ausgenutzt.
Um ihre Empfindungen zu beleuchten, könnten die Bremer Stadtmusikanten eine Folie sein. „Der Esel steht fest, wackelt nicht und wirft die Last auf seinem Rücken nicht ab.“ Auch in der Bibel komme dem grauen Tier eine besondere Rolle zu. Maria ritt auf ihm nach Betlehem und Jesus ritt auf einem Esel nach Jerusalem hinein. Der Hund sei ein Beispiel für Treue. Die Katze, die einmütig auf dem Rücken des Hundes stehe, erinnere an den Auftrag Jesu: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch!“ Die Krönung der Tierpyramide sei der Hahn, der Orientierung gebe. Daher fragte auch Bischof Hofmann: „Sind wir Menschen, die anderen Orientierung geben und den Weg zu Christus weisen?“
Kilian und seine Gefährten hätten all diese Eigenschaften in sich vereint und im Frankenland den Glauben verkündet und bis zu ihrem Tod bezeugt. Mit Blick auf den Gast aus Tansania betonte Bischof Hofmann, dass es nicht nur in Würzburg einen Kiliansdom gebe. Auch in Mbinga sei der Dom dem heiligen Kilian geweiht. Bischof Mapunda hatte vor 25 Jahren gemeinsam mit Bischof Dr. Paul-Werner Scheele die Partnerschaft der beiden Diözesen ins Leben gerufen.
Nach dem Gottesdienst blieb auf dem Kiliansplatz zwischen Dom und Neumünster Zeit für Austausch und Stärkung. Mit einer Pizzaschnecke und einem fränkischen Weißwein ließ Rita Beck (78) die Wallfahrt ausklingen. Heuer war sie mit ihrem Enkel Fabian Schech aus Wettringen bei Stadtlauringen gekommen. Der 18-jährige Abiturient war zum ersten Mal am Kiliani-Wallfahrtstag der Dekanate dabei.
Ab und zu ist auch Regina Wald bei Kiliani. Zusammen mit Doris Leuner und Annette Weigand-Uebel aus Thulba bei Hammelburg genoss sie die Gemeinschaft während der Wallfahrt. Gertrud Reuß aus Riedenberg hat ganz kurzfristig entschieden, nach Würzburg zu fahren. „Ich hab zu meinem Mann spontan gesagt: Da fahren wir mal hin“, erzählte Reuß. Da sie im Seniorenkreis der Kirchengemeinde aktiv sei, war sie schon öfter bei Wallfahrten. Doch den Senioren sei Kiliani oft zu viel Trubel.

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