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Bischof Franz Jung feierte den Liborius-Wagner-Tag in Altenmünster

Kaum fassen konnte die Altenmünsterer Pfarrkirche die zahlreichen Gläubigen sowie die 16 Konzelebranten, die zur Feier des Liborius-Wagner-Tages am 9. Dezember 2019 gekommen waren. Interessiert zeigte sich der Bischof an der Geschichte der Kirche und des Ortes, die ihm Pfarrer Daigeler vor Beginn des Gottesdienstes zeigte.

Nach dem Einzug mit dem Lied zu Ehren des seligen Liborius begrüßte der Ortspfarrer den Bischof: „Hier in dieser Kirche hat Liborius das Wichtigste getan: Das Evangelium verkündet und die Sakramente gefeiert in einer schwierigen Zeit.“ Für den Würzburger Bischof war es der erste Besuch in Altenmünster, dem Wirkungsort des seligen Märtyrerpriesters, und in unserer Pfarreiengemeinschaft, die Liborius Wagner im Namen trägt.

Seit vielen Jahren wird das Gedenken des Märtyrerpriesters an dessen Todestag auch als „Tag zur Heiligung der Priester“ begangen, weshalb zahlreiche Geistliche aus nah und fern kommen. Liborius Wagner wirkte in der Pfarrei Altenmünster, zu der auch der Nachbarort Sulzdorf gehörte, von 1626 bis zu seinem Tod 1631. In den Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten versuchte er als Seelsorger sich jeder Seele anzunehmen - auch den zumeist protestantisch gewordenen Einwohnern Altenmünsters. Nach dem Einmarsch der Schweden ins Frankenland geriet er in Reichmannshausen in Gefangenschaft und starb nach grausamen Misshandlungen auf Schloss Mainberg.

„Christen taten einander Schreckliches an“, so der Diözesanbischof in seiner Predigt, umso deutlicher sei daher, wie notwendig es ist, füreinander zu beten und einzutreten. Der Bischof ging damit auf die letzten Worte von Liborius Wagner ein, die er als dessen „Testament“ bezeichnete: „Ich lebe, leide und sterbe päpstlich-katholisch“. Bischof Jung legte diese Grundüberzeugung für die katholischen Christen und ihr Leben in der heutigen Zeit aus.

„Was bedeutet katholisch leben?“, so seine Frage. Dahinter steht die Überzeugung, dass die Kirche eine sicht- und greifbare Wirklichkeit ist, vor allem in den Sakramenten. Die Kirche soll eine wirkliche Gemeinschaft sein, die sich um die sichtbare Einheit bemüht. Der Papst ist gleichsam die Verkörperung dieser Einheit. „Katholisch leiden“, so der zweite Punkt der Predigt, beinhalte das stellvertretende Leiden für andere ohne Verbitterung. Da werde das Leid nicht mehr als „blindes Schicksal“ gesehen, sondern als Mitleiden mit Christus. „Ich trage mit an der Sünde der Zeit und trage so bei zur Heilung und Erlösung“, sagte der Würzburger Oberhirte. Der Gedanke an das Letzte Gericht war für die Märtyrer stets ein großer Trost, denn es sagt, dass „mir letzten Endes einer Recht verschafft“. Das gibt Trost und bewahrt vor Rachegedanken. „Katholisch sterben“ benennt also den tröstlichen Gedanken, dass wir auch im Sterben bei Gott Zukunft haben.

Die Heilige Messe zum Gedenktag des Seligen wurde mit großer Festlichkeit begangen. Fabian Neubert wirkte als Kantor und Elfriede Memmel als Organistin mit. Zahlreiche Ministranten waren aus Ballingshausen und Stadtlauringen gekommen. Die Kollekte war für die Gestaltung eines „Liborius-Wagner-Weges“ bestimmt. Dieser soll nach der Schließung des Pilgerhofs das Gedächtnis an den seligen Liborius Wagner vor Ort bewahren. Im Rahmen der Dorfneuerung wird ein Besinnungsweg um die Pfarrkirche Altenmünster entstehen und Informationen über das Leben und Wirken von Liborius Wagner bieten. „Gleichzeitig sollen Stelen mit Impulsen zum Nachdenken einladen über die Botschaft des Seligen für unsere Zeit: Zur Überzeugung stehen und offen sein für den Standpunkt des anderen“, betont Pfarrer Eugen Daigeler.

Nach dem Pontifikalamt hatten der gemeinsame Pfarrgemeinderat unter der Verantwortung von Manuela Warmuth, Katja Schüler und Sieglinde Stöhr aus Altenmünster und Sulzdorf noch ein hervorragendes Festmahl für den Bischof und die Mitbrüder vorbereitet. Vergelt's Gott den Helfern in Kirche, Sakristei, Küche und Gemeindesaal, die zum Gelingen des Feiertages beitragen haben.

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