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Pfarreiengemeinschaft Liborius Wagner Markt Stadtlauringen – In dieser Zusammensetzung war es ein erstmaliges Projekt: Am Samstag, den 20. Oktober, fand in Marktsteinach ein geistlicher Tag für die Mitglieder der Pfarrgemeinderäte im „pastoralen Raum Schweinfurter Oberland“ statt. Dieser umfasst die vier Pfarreiengemeinschaften St. Sebastian Schonungen, Maria Königin vom Kolben Marktsteinach, Schweinfurter Rhön Hesselbach und Liborius Wagner Markt Stadtlauringen.

Auftakt des Einkehrtages bildete ein Morgengebet, das Pfarrer Andreas Heck mit modernen Lobpreisliedern vorbereitet hatte. Anschließend begrüßte er als Hausherr die Pfarrgemeinderäte. Nach einer Vorstellungsrunde der Priester, Diakone und Gemeindereferentinnen in den vier Pfarreiengemeinschaften, traten deren jeweilige Pfarrgemeinderatsvorsitzende ans Mikrophon. Für ein erstes Kennenlernen waren die Teilnehmer nun eingeladen, den Platz zu wechseln zum Beispiel je nach der Zahl der Wahlperioden, in denen sie schon dem Pfarrgemeinderat angehören. Es zeigte sich zum einen die enorme „Frauenpower" in den Gremien und zum anderen die große Erfahrung, da zahlreiche Mitglieder bereits seit mehr als drei Wahlperioden mitarbeiten.

Nach einer Kaffeepause stellte Monika Albert von der Abteilung „Gemeindeentwicklung im Bistum Würzburg" den weiteren Ablauf des Tages vor. Sie übernahm auch die Moderation des Tages. Zunächst übernahm der Stadtlauringer Pfarrer Dr. Eugen Daigeler einen Informationsteil. Er erinnerte an den allgemein wahrzunehmenden Rückgang der Teilnahme am kirchlichen Leben. Dies habe bereits zur Bildung der Pfarreiengemeinschaften geführt. In jüngster Zeit kam der Anstoß von den diözesanen Verantwortungsträgern, nach neuen Strukturen für eine gute Seelsorge zu suchen. Es geht dabei um die grundsätzliche Frage: Wie können wir heute unseren Auftrag als Kirche erfüllen – im Blick auf Glaubensverkündigung, gottesdienstliches Feiern und gelebte Nächstenliebe?

Im Dekanat Schweinfurt Nord wird dafür zur Zeit in drei pastoralen Räumen geplant, die sich an die kommunalen Allianzen anlehnen. Im Schweinfurter Oberland gebe es ähnliche Strukturen und in gewisser Weise sogar eine geistliche Beziehung durch den seligen Liborius Wagner, dessen Lebensweg Stationen in drei Pfarreiengemeinschaften hat.

In diesem „pastoralen Raum" treffen sich inzwischen die Seelsorger regelmäßig. Eine gemeinsame Aufgabe sei nun zu überlegen: Was brauchen wir vor Ort? Was gelingt besser in der großen Struktur? Pfarrer Daigeler wies darauf hin, dass die Veränderungen die Hauptamtlichen stärker treffen werden, wenn es etwa um die Frage einer gemeinschaftlichen Pfarramtsverwaltung gehe oder um eine Einteilung der beruflichen Kräfte weniger nach Ortschaften als vorrangig nach Tätigkeitsfeldern.

Nach einigen Verständnisfragen leiteten Diakon Georg Kirchner und Gemeindereferentin Angela Stein mit einer Betrachtung den Austausch ein. Mit Hilfe eines Bildes von Sieger Köder, das ein Labyrinth zeigt, in dessen Mitte eine Rose erblüht, sprachen die beiden von Hoffnungen und Sorgen auf dem neuen Weg. Dieser werde vielleicht einige Wendungen oder Umwege bringen, doch leiten kann Christus, das Licht, wie es im Bild zu erkennen ist. In Kleingruppen, jeweils zusammengesetzt aus verschiedenen Ortschaften, war nun Gelegenheit zum Gespräch. Als Leitfragen gab Monika Albert mit: Was gibt uns Mut und Hoffnung für diesen neuen Weg? Was sind positive Vorerfahrung, was sind Bedenken und Sorgen? Wo sehen wir Chancen oder wie können wir als Pfarrgemeinderat den Weg unterstützen?

Der intensive Vormittag mündete in die Feier der heiligen Messe, die noch einmal das Wesentliche herausstellte, dass wir auf Jesus hören wollen und aus seiner Gegenwart Kraft und Zuversicht auch für neue Wege schöpfen dürfen.

Nach einem schmackhaften Mittagessen sammelte Monika Albert die Rückmeldungen der Teilnehmer. Deutlich spürbar war eine Offenheit für Neues. Der gemeinsame Weg beginne ja nicht bei „Null", aus der Zusammenarbeit in den Pfarreiengemeinschaften oder sogar aus gemeinsamen Pfarrgemeinderäten könne man Erfahrungen einbringen, wurde mehrfach geäußert. Chancen wurden vor allem in der Möglichkeit zum Austausch gesehen. Natürlich kamen auch Sorgen zur Sprache, ob das kirchliche Leben vor Ort nicht noch mehr zurück gehen werde oder wie es weiterhin mit der Feier der heiligen Messe und der anderen Gottesdienste sei.

Eine nüchterne Zuversicht war zu spüren, als die Teilnehmer zum Schlussgebet in die Alte Kirche zogen. Dieses hatten Angela Stein und Georg Kirchner unter die Zusage gestellt: „Ich bin bei euch, jeden Tag, spricht Jesus Christ", was auch als gemeinsames Lied erklang.

Der Tag fand in einer guten und herzlichen Atmosphäre statt und war so eine echte Stärkung für die zahlreichen Ehrenamtlichen, die das kirchliche Leben prägen und mitgestalten. Ein besonderer Dank geht an die Vorbereitenden und die Gastgeber in Marktsteinach.

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